My Books - Knurrender Magen
  Home
  Biografie
  Kontakt
  Gästebuch
  Pepe-Im Namen der Kinder
  => Knurrender Magen
  => Schoko und Vanilie
  => Einsamer Schrei nach Liebe
  => Blau ist keine Farbe
  => Geliebte des Vaters
  => Der Tod ist mein Freund
  Layat Band 1

Knurrender Magen

 

Die Schulglocke läutete zur ersten Stunde nach den Sommerferien. Sämtliche Schüler machten sich auf zu ihren Klassenräumen. Einige Schüler brauchten etwas länger. Das waren die, die sich auf Schule überhaupt nicht freuten. Andere beeilten sich, das waren die Lernsüchtigen. In der Nähe eines großen Baumes, der von einer Sitzbank um kreist war, stand der zehnjährige Pepe Kleinkorn. Seine blauen Augen schweiften über die Schüler und blieben an ein paar Skatern hängen. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Man die könnten glatt bei Herr der Ringe, als Hobbits mit machen, dachte Pepe. Er strich sich mit den Fingern durch seine braunen Haare, die er mit wenig Gel hoch gestylt hatte. Pepe machte sich nun auch langsam auf den Weg zu seinem Klassenraum. Er war etwas nervös, den es war nicht nur der erste Schultag nach den Ferien, sondern auch der erste auf einer anderen Schule. Da er jetzt aufs Gymnasium ging. Sein Weg führte durch den Eingang, dann durch die Eingangshalle und dann drei Gänge weiter. Auf seinen Weg prallte er gegen jemanden. Als er wieder zur Besinnung kam, sah er ein junges Mädchen mit blonden, sehr langen Haaren vor sich. Ihre braunen Augen schauten ihn sehr müde und leer an.

Oh tut mir leid,“ sagte sie.

Es muss dir nicht leid tun, kann jedem passieren,“ meinte Pepe und lächelte. Sie lächelte dankend zurück, dann ging sie weiter

, genau dahin wo er auch hin wollte. Er folgte ihr.

Sämtliche Plätze waren soweit besetzt, außer neben dem Mädchen, das er im Flur schon kennen gelernt hatte. Er ging zu ihr.

Hallo, darf ich mich neben dich setzten?“ fragte er freundlich. Das Mädchen schaute ihn an und dann wies sie auf den leeren Platz neben sich.

Danke,“ sagte Pepe und stellte seine Tasche neben den Tisch und setzte sich.

Ich bin Pepe Kleinkorn.“

Nicole Lancer,“ stellte sie sich vor.

Nett dich kennen zu lernen,“ sagte er und reichte ihr die Hand. Sie schlug ein. Ihre Hand war knochig. Sie sah sehr dünn und abgemagert aus. Sie erinnerte schon an Nicole Richie. Sie lächelte nur müde.

Gerade wollte Nicole was sagen, als die Klassenzimmertür auf ging und ein großer Mann rein kam. Er hatte dunkelblonde Haare. War höchstens fünfunddreißig Jahre. Er trug einen braunen Rolli und blaue Jeans. Der Mann ging zum Lehrerpult und stellte seine Tasche auf den Tisch, dann ging er zur Tafel und nahm die Kreide und schrieb Herr Meyer drauf. Dann drehte er sich wieder um und sah die Klasse an.

Guten Morgen,“ begrüßte er die Klasse mit einem freundlichen Lächeln. „ Ich bin Herr Julius Meyer und euer Klassenlehrer. Ich würde mal sagen das wir uns erst besser kennen lernen und dafür machen wir ein kleines Kennlernspiel. Ihr kennt doch mit Sicherheit – ich pack in mein Koffer-. Wir ändern das ab. Ich sag mein Namen und ein Hobby und dann ist der nächste, der muss noch mal wieder holen was der Vorgänger gesagt hat und dann sein Namen und Hobby zufügen. Alles verstanden?“ schlug Herr Meyer vor und alle nickten. „ Okay dann mal los. Ich bin Julius und ich lese gern. Nun du.“ Herr Meyer zeigte auf ein Mädchen mit dunkelbraunen, sehr langen Haaren und braunen Augen.

Sie sind Julius und lesen gern und ich bin Aileen und ich reite gern,“ sagte sie auf. Herr Meyer zeigte auf den Jungen daneben.

Sie sind Julius und lesen gern, das ist Aileen und sie reitet gern. Ich bin Kalle und spiele Fußball,“ sagte der Junge auf. So ging es der Reihe nach. Nicole war die Vorletzte und sagte alle Namen und Hobbys ohne Probleme auf. Als letztes war Pepe dran. Auch er bekam es ohne Fehler hin. Kaum war er fertig klingelte es zur großen Pause. Die Schüler stürmten mit ihren Pausenbroten raus und suchten sich Plätze wo sie gemütlich essen konnten. Pepe hatte sich unter den Baum gesetzt. Er lies kurz sein Blick über den Schulhof schweifen und sah wie Nicole auf ihn zu kam. Als sie vor ihm stand fragte sie:

Darf ich mich neben dir setzten?“

Pepe lächelte.

Setzt dich,“ sagte er und Nicole setzte sich neben ihn. Pepe stellte fest, als er Nicole kurz ansah, das sie nichts mit hatte.

Hast du nichts zu Essen dabei?“ fragte er und sie schüttelte den Kopf.

Ich hab verschlafen und deswegen mein Pausenbrot vergessen,“ gab sie zu und sah etwas traurig aus und hungrig auf Pepes Pausenbrot. Pepe teilte sein Brot und reichte es ihr.

Magst du?“ fragte er freundlich und Nicole sah ihn mit großen Augen an und nickte, dann nahm sie es.

Danke,“ sagte sie und biss ab.

Sie aß ihr Brot als hätte sie schon lange nicht mehr so was gutes gegessen. Am Anfang hatte er ehrlich gedacht das sie Magersüchtig ist, weil sie so dünn ist, aber dann wäre sie direkt nach dem Essen auf Toilette gerannt. Doch sie ging nicht. Als sie fertig war schaute sie Pepe dankend an.

Du bist nett,“ sagte sie und Pepe musste grinsen.

Bin so erzogen wurden,“ entgegnete Pepe.

Dann haben deine Eltern sehr gute Arbeit geleistet,“ meinte Nicole.

Ja finde ich auch,“ sagte Pepe.

Hast du Geschwister?“ fragte Nicole.

Ja Diego und Evelyn,“ antwortete Pepe und reichte ihr ein Becher mit Tee, denn er ihr einschenkte. Sie nahm dankend an. „ Und du?“

Ein Bruder Jeròme und meine kleine Schwester Marie,“ erzählte Nicole.

Geschwister sind was tolles,“ meinte Pepe und biss von seinem Brot ab.

Ja ich bin froh das ich beide hab. Jeròme möchte Bäcker werden. Doch er findet keinen Ausbildungsplatz,“ erzählte Nicole und trank etwas Tee.

Hat er es schon bei Bäcker Sanders versucht?“ fragte Pepe neugierig. Nicole zuckte die Schultern.

Keine Ahnung,“ meinte sie.

Die Schulglocke läutete zur nächsten Stunde.

Wir sollten wieder,“ schlug Pepe vor und packte sein Pausenbrot ein und nahm den Becher. Nicole nickte und sie gingen beide wieder in den Unterricht.

 

Die Schulglocke läutete das Schulende ein und sämtliche Schüler verließen das Gebäude. Auch Nicole und Pepe machten sich auf den Weg zum Bus. Sie stiegen ein und setzten sich neben einander.

Im Bus war es nicht gerade leise, die Schüler unterhielten sich laut über ihren ersten Schultag.

Am Ziel angekommen, stiegen Nicole und Pepe aus, sowie die beiden Jungs, die aussahen wie Hobbits nur mit kurzen Füssen. Aus einem Gespräch heraus, hatte Pepe heraus gefunden, das der eine Josh und der andere Nils hießen. Die beiden gingen nach links. Nicole verabschiedete sich und folgte den beiden, während Pepe rechts rum ging. Er schlenderte etwas, den Weg lang. Er kam am Kiosk vorbei und grüßte den alten Sam.

Hi Sam, wie geht es dir heute?“ fragte er und Sam sah ihn an.

Mir gut Pepe. Was soll sonst sein. Das Wetter ist schön und klar. Die Kundschaft kommt auch zahlreich,“ begrüßte Sam zurück. Sam war ein Mann im Alter von fünfundsechzig. Er hatte einen Schnauzer den er etwas gezwirbelt hatte. Auf seinen Kopf hatte er eine gestrickte Mütze in braun, rot und beige. Passte zu seinem beigen Rollkragenpulli den er meistens an hatte. Seine braunen Augen musterten Pepe. „ Und was möchtest du heute?“

Ein paar Lakritzstangen,“ antwortete Pepe. Sam nahm eine Tüte und holte ein paar Stangen aus der Dose.

Wie viele darf es sein?“ fragte Sam munter.

Zehn,“ antwortete Pepe. Sam packte ihn zehn Stangen ein und reichte ihm dann die Tüte. Pepe reichte ihm das Geld und nahm die Tüte an sich. Dann verabschiedete er sich von ihm und ging nach Hause. Auf dem Weg, naschte er ein paar Lakritzstangen.

Zu Hause angekommen wunderte sich Pepe, den der Wagen seines Vaters stand vor der Einfahrt. Normalerweise war Pepes Vater selten zu Hause, den er war Anwalt und sein Job nahm sehr viel Zeit in Anspruch.

Im Haus stellte er sein Rucksack neben die Kommode und ging in die Küche. Sein Vater war gerade dabei den Tisch zu decken, während seine Mutter am Herd stand. Nach dem Geruch zu beurteilen, gab es Spagetti mit Wurstgulasch. Es war eins seiner Lieblingsgerichte.

Hallo mein Sohn,“ begrüßte Herr Kleinkorn Pepe.

Hi Dad,“ grüßte er zurück. „ Kann ich etwas helfen?“

Nein eigentlich nicht,“ antwortete sein Vater und stellte die Gläser auf den Tisch.

Dauert es noch lange?“ harkte Pepe nach.

Zehn Minuten ungefähr,“ antwortete Frau Kleinkorn.

Okay dann fang ich schon mal mit den Hausaufgaben an,“ sagt Pepe und verlies die Küche. Er packte seinen Rucksack und ging in sein Zimmer und stellte sein Rucksack auf ein Stuhl und holte seine Schulsachen raus. Viel hatten er nicht auf. Nur etwas Mathe und das auf einem Zettel, so brauchte er nur die Lösungen zu schreiben und dafür brauchte er nicht mehr als zehn Minuten. Kaum war er fertig rief ihn sein Vater zum Essen. Er klappte seine Mappe zu und packte sie wieder in den Schulrucksack und ging dann in die Küche. Herr Kleinkorn hatte schon angefangen Pepe was auf den Teller zu füllen und stellte es dann auf Pepes Platz. Pepe setzte sich und wartete bis seine Eltern auch hatten.

Na dann guten Appetit,“ sagte Herr Kleinkorn und fing an zu Essen.

Und wie war der erste Schultag?“ fragte Frau Kleinkorn und sah kurz ihren Sohn an.

Danke gut. Mein neuer Klassenlehrer heißt Julius Meyer und ist eine Leseratte. Dann hab ich jetzt auch eine Platznachbarin. Ihr Name ist Nicole Lancer,“ erzählte Pepe, was er sofort wieder bereute, den sein Vater grinste.

Ein Mädchen? Ist sie hübsch?“ harkte er nach.

Pepe wurde rot, den er ahnte wo sein Vater drauf hinaus wollte.

Na ja sie ist sehr dünn, aber sonst,“ antwortete Pepe und stopfte sich Nudeln in den Mund.

Na, verliebt mein Sohn sich in die Nicole?“ witzelte sein Vater und konnte nicht anderes als grinsen.

Gar nicht,“ beschwerte Pepe sich.

Das sollte ein Witz sein,“ sagte Herr Kleinkorn.

Finde ich gar nicht lustig. Immer musst du mich damit aufziehen,“ beschwerte Pepe sich weiter.

Entschuldige, bitte. Ich finde es nur süß,“ meinte Herr Kleinkorn und stopfte sich seine Spagetti rein.

Manuel bitte. Lass den Jungen in Ruhe. Es ist seine Sache,“ sagte Frau Kleinkorn und schenkte sich was zu trinken ein.

Ist ja gut. Hör ja schon auf. Diego hat in seinem Alter auch schon angefangen,“ meinte Herr Kleinkorn und drehte seine Nudel auf.

Diego war nun mal schnell reif für sein Alter. Das liegt an dir und dem Spanischen Temperament,“ sagte Frau Kleinkorn.

Nur weil ich Spanischer Abstammung bin, heißt das noch lange nicht das ich und Diego so sind,“ beschwerte Herr Kleinkorn sich. Pepe musst nun grinsen. Seine Mutter zog ihn immer damit etwas auf. Den sein Vater ist in Spanien geboren. Seine Eltern waren auch Spanier, doch kurz nach der Geburt, auf dem Nachhause Weg hatten sie ein Unfall und sein Vater überlebte als einziges. Ein Ehepaar kamen beim Unfallort an und versuchten zu helfen. Die Mutter konnte gerade noch darum bitten das Frau Kleinkorn auf das Baby auf passen soll und ihm den Namen Manuel geben sollte. Pepes Großeltern adoptierten sein Vater. Deswegen hatte er auch keinen Spanischen Nachnamen.

Schatz lass gut sein. Ich liebe dich so wie du bist. Mit jeder kleinen Macke,“ sagte Frau Kleinkorn.

Na du bist auch nicht besser. Hast dich mir ja um den Hals geworfen und abgeknutscht und das mit zwölf,“ erinnerte Herr Kleinkorn seine Frau. Sie wurde knallrot und Pepe horchte auf.

Du hast dich an Paps ran gemacht?“ fragte Pepe neugierig.

Sagen wir mal so. Ich hatte damals eine Wette mit einer Freundin. Zusammen gekommen sind wir etwas später,“ gestand seine Mutter.

Eine Wette? Ich dachte du wolltest mich einfach küssen,“ sagte Herr Kleinkorn etwas empört.

Ist das nicht jetzt egal,“ meinte sie und aß weiter.

Frauen,“ meinte Herr Kleinkorn und stopfte sich seine Nudeln rein.

Ihr beiden. Wie kleine Kinder,“ grinste Pepe und legte seine Gabel weg, da er fertig war. Seine Eltern sahen ihn an und dann sich.

Dein Sohn,“ kam es von beiden gleichzeitig und prusteten vor lachen los.

 

Am nächsten Morgen wachte Pepe auf und ging duschen, zog sich an und stylt seine Haare. Dann nahm er seinen Rucksack und ging in die Küche. Seine Eltern waren beide nicht da. Nur ein Zettel lag auf dem Tisch. Pepe nahm ihn und lass:

Mein lieber Sohn,

frühstücke schön. Dein Pausenbrot ist im Kühlschrank. Ich wünsche dir heute viel Spaß.

Deine Mam

 

Pepe lächelte. Seine Mutter lies es sich einfach nicht nehmen seine Pausenbrote zu machen. Er legte den Zettel weg und setzte sich an den Tisch und frühstückte gemütlich. Danach räumte er ab und holte sein Pausenbrot raus, sowie eine Flasche Orangensaft. Pepe blieb kurz am Kühlschrank stehen und überlegte ob er nicht vielleicht etwas mehr Pausenbrot mit nehmen sollte. Kann sein das Nicole wieder verschläft und ihr Pausenbrot vergisst. Kurz entschlossen nahm er die letzten Muffins aus dem Schrank und packte sie ein. Dann düste er los zur Bushaltestelle. Nicole, Nils und Josh waren auch schon da. Sie begrüßten sich und stiegen, als der Bus kam ein. Nicole und Pepe setzten sich wieder neben einander.

Wie geht es dir heute?“ fragte Pepe und musterte Nicole. Sie sah immer noch müde aus.

Sehr müde. Meine Schwester ist Krank und hat nur geschrieen,“ antwortete Nicole.

Was hat sie den?“ harkte Pepe nach. Nicole zog die Schultern hoch.

Ich hoffe es geht ihr bald besser,“ sagte Pepe mitfühlend. Nicole nickte und hustete kurz.

Na du hörst dich auch nicht gesund an,“ meinte Pepe.

Hab nur was falsches in den Hals bekommen,“ sagte Nicole.

 

In der Schule angekommen, stellten beide fest das sie noch zehn Minuten Zeit hatten und setzten sich deswegen unter den Baum.

Hast du heute was zu Essen mit?“ fragte Pepe und Nicole sah ihn überrascht an.

Nein leider, wieder vergessen,“ antwortete sie.

Macht nix. Geb dir was ab. Werde dich schon nicht verhungern lassen,“ sagte er und lächelte.

Das ist lieb, aber das brauchst du nicht,“ meinte sie und lächelte zurück.

Quatsch. Tue ich gern und ich schlepp auch nicht alles wieder nach Hause,“ sagte Pepe.

Du bist lieb. Was würde ich bloß ohne dich machen,“ witzelte Nicole und drückte Pepe ein Küsschen auf die Wange. Er wurde deswegen etwas verlegen. Noch nie hatten Lippen von einem Mädchen seine Haut berührt. Außer von seiner Oma und seiner Mutter. Aber noch nie von einem Mädchen außerhalb der Familie.

Die Schulglocke läutete zur ersten Stunde und beide machten sich auf zum Klassenraum, wo Herr Meyer nicht lange auf sich warten lies.

 

Die Schule war schnell vorbei und alle Schüler machten sich auf den Nachhauseweg. Im Bus saßen Pepe und Nicole wieder zusammen und unterhielten sich über den Unterrichtsstoff. Dabei berührte Nicole aus versehen Pepes Bein und plötzlich fing es an in seinem Bauch zu kribbeln. Dieses Gefühl hatte er das letzte mal als er sein erstes Fahrrad bekam. Aber warum hatte er dieses kribbeln. Nicole sah ihn an.

Was ist los Pepe?“ fragte sie.

Nichts. Alles in Ordnung,“ antwortete er und lächelte. Sehr lange dauerte die Fahrt nicht und beide stiegen aus.

Okay Nicole, wir sehen uns dann ja morgen,“ sagte Pepe zum Abschied. Nicole hustet wieder kurz. „ Du solltest doch lieber zum Arzt gehen.“

Nicole schüttelte den Kopf.

Ist alles in Ordnung. Wir sehen uns morgen und danke für die Muffins,“ bedankte sie sich und küsste Pepe wieder auf die Wange. Wieder kribbelte es in seinem Bauch und diesmal noch mehr.

Bis morgen,“ sagten beide gleichzeitig und jeder ging in seine Richtung.

Pepe ging direkt nach Hause. Seine Gedanken schweiften die ganze Zeit bei Nicole. Zum einen weil sie dauernd hustete und dann wegen dem kribbeln, wenn sie ihn berührte oder küsste. Sollte er sich doch verlieben? Waren das die ersten Anzeichen dafür. Gut er fand Nicole nett, aber Liebe? Er kannte sie doch erst seit zwei Tagen. Oder nannte man das Liebe auf den ersten Blick? Er wusste es nicht, nur eins, das er das seinem Vater nicht gleich auf die Nase binden wird.

 

Am nächsten Tag hatte Pepe wieder etwas mehr zu Essen mit genommen und kam zur Bushaltestelle, aber außer Josh und Nils war niemand zu sehen. Keine Nicole. Entweder sie hat total verschlafen oder sie war nun doch richtig krank geworden. Der Bus holte ihn kurz aus den Gedanken und er stieg ein. Kaum saß er, schweiften seine Gedanken wieder zu Nicole. Er machte sich langsam mehr Sorgen. Er hoffte das sie noch zur Schule kommt. Doch auch die Hoffnung wurde nicht erfüllt. Herr Meyer ging die Klassenliste durch und blieb bei Nicole stehen.

Pepe weist du was mit Nicole ist?“ fragte Herr Meyer und sah Pepe an. Er schüttelte den Kopf.

Nein nur das sie gestern etwas gehustet hat und ihre kleine Schwester Marie krank ist,“ antwortete Pepe.

Okay. Hoffe es ist nichts ernstes. Magst du den Lehrstoff und die Hausaufgaben bei ihr vorbei bringen. Ihr beide scheint euch sehr gut zu verstehen und du wohnst ja in ihre Nähe,“ bat Herr Meyer.

Kein Problem wollte sowieso schauen wie es ihr geht,“ gab Pepe zu.

Super. Dann kann es ja weiter gehen,“ sagte Herr Meyer dann und setzte er den Unterricht fort.

Herr Meyer gab Pepe immer zwei Zettel. Eine für sich und eins für Nicole.

Nach dem Unterricht ging Pepe gleich zum Bus und setzte sich. Am zweiten Schultag haben alle die Adressen und Telefonlisten bekommen, daher wusste Pepe wo er hin musste. Er stieg aus und ging nun hinter Josh und Nils her. Die verschwanden bald in ihren Häusern. Pepe musste noch etwas weiter und kam bald in der Blumentalstraße 17 an. Er bekam fast einen Schlag als er das Haus sah. Es war alt und brauchte dringet eine Renovierung. Das einzige was gut aussah, war der Garten. Das Unkraut war gejätet. Aber die Farbe blätterte sich von der Wand und der Tür ab. Im Dach waren Löcher und einige Fensterläden hingen auf achtern. Die Gartenpforte vor Pepe sah auch nicht mehr neu aus. Da war mit einem Anstrich auch nicht mehr viel zu machen. Pepe ging zur Tür und klopfte. Ein paar Sekunden später ging die Tür auf und ein Junge schaute raus. Seine Haare waren dunkelblond. Pepe vermutete das es Jeròme war.

Hallo. Kann ich was für dich tun?“ fragte er höfflich.

Hallo ich bin Pepe Kleinkorn und ein Freund von Nicole. Sie war heute nicht in der Schule und ich wollte sehen wie es ihr geht und den Unterrichtsstoff vorbei bringen, damit sie nicht so hinter her hängt,“ sagte Pepe und holte die Unterlagen auch gleich aus seiner Tasche und reichte sie dem Jungen. Dieser nahm die Unterlagen.

Aja ich bin Jeròme und Nicole hat schon von dir erzählt. Leider kann ich dich nicht zu ihr lassen. Ansteckungsgefahr, auch wenn wir noch nicht wissen was sie hat. Aber es ist nett, das du die Schulsachen vorbei bringst,“ sagte Jeròme und lächelte etwas. Auch er war sehr dünn und mager. Also keine Magersucht.

Kein Problem. Ich hoffe das es Nicole bald besser geht,“ sagte Pepe und sah etwas besorgt aus.

Ich auch,“ meinte Jeròme und sah selber besorgt aus.

Na ja wünsch Nicole gute Besserung von mir und das sie bald wieder zur Schule kommt,“ bat Pepe. Ihm fiel plötzlich ein das er noch ein paar Pfannkuchen dabei hatte. Schnell holte er sie raus und reichte sie ebenfalls Jeròme. „ Die hatte ich für Nik mit gebracht, weil sie immer ihr Pausenbrot vergisst.“

Oh, danke. Werde ich ihr geben und deine Grüße richte ich ihr auch aus. Danke fürs vorbei kommen,“ sagte Jeròme, der etwas verwundert auf die Pfannkuchen schaute.

Nicht zu danken,“ sagte Pepe und ging. „ Bis dann.“

Pepe ging nach Hause. Arme Nicole, also hatte es sie doch erwischt. Er hoffte nur das sie bald wieder auf die Beine kommt.

Zuhause angekommen stellte er fest das er kein Hunger hatte und ging deswegen ohne was zu sagen in sein Zimmer und stellte die Tasche ab und setzte sich auf sein Sofa. Er schaute aus dem Fenster.

Es klopfte an seiner Tür . Seine Mutter kam rein.

Alles okay bei dir? Es gibt gleich Essen,“ sagte sie und kam nähr.

Kein Hunger,“ sagte Pepe nur. Seine Mutter strich ihm durchs Haar.

Was ist los?“ fragte sie und setzte sich neben ihn.

Nicole ist krank und irgendwie hab ich das Gefühl das es was ernstes ist,“ antwortete Pepe kleinlaut.

Oh. Das wusste ich nicht,“ meinte Frau Kleinkorn und strich ihm wieder durchs Haar.

Sie sah die letzten Tage sehr krank aus und dünn. Sogar mager und blass. Erst hab ich gedacht das sie Magersüchtig ist,“ erzählte Pepe seine Mutter.

Nur weil sie so dünn ist?“ harkte sie nach. Pepe nickte. Du scheinst dir ganz schöne Sorgen zu machen, sollte dein Vater doch recht haben?“ Pepe sah sie an.

Wenn man kribbeln im Bauch hat, wenn man von jemanden berührte wird oder ein Kuss auf die Wange bekommt, heißt es dann das man verliebt ist?“ harkte Pepe nach. Seine Mutter fing an zu lächeln und nickte.

So ging es mir bei deinem Vater,“ antwortete sie.

Dann hat Dad recht,“ sagte Pepe nur und sah wieder aus dem Fenster.

Du sollst dir nicht zu viele Sorgen machen, sie wird sicher wieder gesund,“ sagte Frau Kleinkorn und strich noch mal durch sein Haar. „ Solange besuchtst du sie einfach. Und damit du nicht krank wirst kommst du jetzt mit Essen.“

Okay,“ sagte Pepe und folgte dann seiner Mutter in die Küche.

 

Am nächsten Tag in der Schule erzählte Pepe Herrn Meyer was mit Nicole ist. Auch an diesem Tag bekam er die Unterlagen für Nicole mit.

Nach der Schule ging Pepe wieder zu ihr. Diesmal stand ein alter Mann vor dem Gartentor.

Hallo,“ begrüßte Pepe den Mann, der ihn überrascht an sah.

Oh wer bist den du?“ fragte der Mann.

Ich bin Pepe ein Freund von Nicole,“ antwortete Pepe freundlich.

Ich bin Josh Finn. Der Nachbar. Ich wollte gerade der Familie einen Kuchen vorbei bringen,“ stellte sich der Mann vor und zeigte das Tablett mit dem Kuchen.

Ich bring Nicole ihre Hausaufgaben. Da sie in der Schule gefehlt hat,“ sagte Pepe.

Ja weil sie krank ist. Nach den Symptomen zu beurteilen scheint es Lungenentzündung zu sein,“ sagte Herr Finn.

Wieso weis man das nicht genau. Sind sie den nicht zum Arzt gegangen?“ harkte Pepe nach.

Würden sie sofort, aber sie haben kein Geld. Die Familie weis nicht mal wie sie was zu Essen bekommt,“ antwortete Herr Finn und sah etwas bedrückt aus.

Wieso das?“ bohrte Pepe nach. Jetzt hatte er die Erklärung warum Nicole und Jeròme so dünn sind.

Nun die Familie Lancer hat nicht viel Geld. Herr Lancer ist einfach verschwunden und zahlt kein Unterhalt. Im Gegenteil, er hat zwanzigtausend Euro Schulden hinterlassen. Frau Lancer bekommt kein Job weil sie im Rollstuhl sitzt und dabei ist sie eine sehr gute Lehrerin in Mathe und Geschichte. Weil sie kein Job bekommt leben sie von Hartz 4 und das ist nicht gerade viel, vor allem wenn sie die Schulden abbezahlen müssen. Die Familie hat kaum was zu essen und das bei drei Kindern. Die Medizin ist einfach zu teuer und die Kinder haben nicht gerade die besten Abwehrkräfte, mangels Nahrung. Jeròme der älteste möchte Bäcker werden und findet keine Lehrstelle. Er macht oft Gärten um etwas Essen kaufen zu können,“ erzählte Herr Finn und sah zum Haus rüber.

Oh man, die arme Familie,“ meinte Pepe und er merkte wie ein stechen durch sein kleines Herz ging.

Sehr oft bring ich ihnen was zu Essen. Leider ist das nicht viel was ich für die vier tun kann,“ bedauerte Herr Finn.

Immer hin das ist auch schon etwas. Mal sehen ob ich was tun kann. Soll ich den Kuchen mit nehmen?“ fragte Pepe und zeigte auf den Kuchen. Herr Finn sah ihn an.

Oja bitte, das wäre sehr lieb von dir.“

Kein Problem,“ sagte Pepe und nahm Herrn Finn das Tablett ab. Dann verabschiedete er sich und ging zur Tür. Jeròme machte wie am Vortag die Tür auf.

Pepe, wie geht es dir?“ begrüßte er ihn freundlich.

Besser als euch wie ich gehört hab. Warum hast du mir nicht gesagt das ihr euch kein Arzt und keine Medizin leisten könnt?“ fragte Pepe. Jeròme sah ihn perplex an. Dann sah er den Kuchen.

Herr Finn hat sich mit dir unterhalten. Tut mir leid das ich dir nichts gesagt hab. Ich wollte dich damit nicht belasten,“ gestand Jeròme und kam aus dem Haus. Er setzt sich auf das Geländer der Veranda.

Hat er dir wirklich alles erzählt?“ harkte er nach. Pepe nickte. „ Ich weis nicht mehr weiter. Nicole und Marie geht es immer schlechter.“

Ich kümmere mich drum, du solltest dich mal lieber bei Bäcker Sanders um eine Lehrstelle kümmern,“ meinte Pepe. Jeròme sah ihn an.

Wie willst du dich um Nicole und Marie kümmern. Das bei Sanders lass ich lieber. Er soll sehr hart sein und niemanden eine Chance geben,“ meinte er.

Quatsch. Herr Sanders ist total nett. Wenn du ihm ein selbstgebackenen Kuchen mitbringst, weis er ob du gut bist und hast noch größere Chancen,“ entgegnete Pepe.

Ja aber ich hab keine Zutaten und leider auch gerade kein Geld,“ meinte Jeròme.

Wie viel brauchst du?“ harkte Pepe nach.

Ungefähr fünfzehn Euro,“ sagte Jeròme. Pepe zog seine Brieftasche raus und holte das Geld raus. Eigentlich wollte er es sparen, aber die Zukunft von Jeròme und seiner Familie war ihm dann doch wichtiger. Er reichte es ihm und dann stand er auf.

Danke,“ sagte Jeròme und stand ebenfalls auf.

Nicht zu danken, sehe einfach zu das du den Ausbildungsplatz bekommst und ich kümmere mich um Medizinische Hilfe für deine Schwestern,“ sagte Pepe. Beide machten sich auf den Weg. Pepe wusste genau wen er fragen muss um Hilfe zu bekommen. Seine Schwester ist Ärztin und die ist immer Hilfsbereit. Sie wohnt auch nicht weit, eventuell ist seine Schwester sogar noch in der Praxis. Er marschierte direkt dort hin. Vor der Praxis standen so einige Autos und das lies Pepe vermuten das viel zu tun war. Er ging rein und tatsächlich war das Wartezimmer voll. Pepe ging zum Tresen. Melinda eine Arzthelferin saß am Tisch.

Oh hallo Pepe,“ begrüßte sie ihn.

Hallo Melinda. Ist meine Schwester da?“ fragte er freundlich.

Noch. Sie hat heute frei. Wolltest du was bestimmtes von ihr?“ fragte Melinda. Pepe kratzte sich am Kopf und schaute noch mal zum Wartezimmer.

Eve hat frei und das Wartezimmer ist voll? Harkte Pepe nach, der nicht recht glauben wollte.

Wir haben einen neuen Arzt. Er übernimmt heute Eves Stunden. Aus irgendeinem Grund. Weis aber nicht welchen,“ antwortete Melinda und da kam auch Eve ohne Kittel. Ihre braunen Haare, waren sehr lang und sie hatte die zusammen gebunden.

Oh Pepe. Na kleiner Bruder was verschafft mir den die Ehre?“ begrüßte sie ihn mit einem Lächeln und sah ihn dann fragend an.

Eve kann ich dich allein sprechen?“ fragte er. Es war einfach alles zu voll und dauernd wurde er von Kranken angerempelt. Eve nickte und drückte ihn nach draußen.

Lass uns draußen reden,“ sagte sie und ging dann mit ihm raus. Draußen holten beide Luft. „ So kleiner was gibt es?“

Eve ich brauch dich als Ärztin,“ sagte Pepe. Eve sah ihn besorgt an.

Bist du krank? Oder Mam, oder sogar Dad?“ harkte sie nach. Pepe schüttelte den Kopf.

Nein, aber eine Freundin von mir und ihre Schwester. Leider können sie sich kein Arzt oder Medizin leisten. Sie haben kein Geld,“ sagte Pepe und fing an seiner Schwester zu erklären wieso. Seine Schwester sah ihn an.

Sag mal wie heißt deine Freundin?“ fragte Eve.

Nicole Lancer, sie wohnt auch nicht weit. Kannst du sie dir nicht mal anschauen und ihre Schwester?“ bat Pepe mit einem flehenden und traurigen Blick. Eve nickte.

Mach ich sofort. Ich hab erst in zwei Stunden einen Termin. Ich werde sie mir gleich anschauen und du solltest nach Hause gehen, wie ich sehe warst du noch nicht zu Hause,“ meinte sie. Pepe nickte. „ Ich ruf dich an, wenn ich was neues weis, okay.“ Pepe nickte wieder und dann setzte sie sich ins Auto und führ zu Nicole, während dessen ging Pepe nach Hause. Sein Vater war auch wieder zu Hause. Es roch wieder herrlich. Nach dem Geruch zu beurteilen Kartoffelgartin. Er stellte seine Tasche ab und ging in die Küche, dort saßen seine Eltern schon am Tisch. Für ihn war auch Gedeckt.

Hallo Sohnemann,“ begrüßte sein Vater ihn.

He Dad, He Mam,“ begrüßte er die beiden und setzte sich während seinen Mutter ihm was auf den Teller tat.

Wie geht es Nicole?“ fragte Frau Kleinkorn und reichte ihm den Teller.

Nicht so gut, schlechter als gestern. Eve ist jetzt bei ihr,“ sagte Pepe und sah traurig und besorgt aus. Dann erzählte er alles seinen Eltern was er erfahren hatte. Nun sahen auch seine Eltern erst richtig besorgt aus.

Mir tut die Familie richtig leid,“ meinte Herr Kleinkorn.

Ich würde erst mal sagen das, wir irgendwie helfen sollten,“ meinte Frau Kleinkorn.

Und wie?“ fragte Pepe nach und stopfte sich von seinem Essen in den Mund.

Ich werde mir was einfallen lassen. Du machst nach dem Essen erst mal deine Hausaufgaben,“ befahl seine Mam.

Also ich weis eins. Ich werde versuchen diesen Vater ausfindig zu machen und dann mal sehen wie es mit Unterhalt bei ihm ist. Aber sag das den noch nicht. Will nichts versprechen,“ sagte der Vater und Pepe nickte.

 

Nach dem Essen machte Pepe seine Hausaufgaben wie er versprochen hatte. Er war gerade damit fertig, als es an seiner Tür klopfte.

Herein!“ sagte er und die Tür ging auf. Es war Jeròme, er lächelte übers ganze Gesicht. „ Hallo Jeròme und warst du bei Herr Sanders?“ Jeròme nickte.

Am Montag darf ich anfangen. Er war von meinem Kuchen so begeistert, das er fast Freudentänze gemacht hätte. Dank dir hatte ich den Mut gehabt hin zu gehen. Danke,“ sagte er und schien selber nur noch jubeln zu vollen.

Das Freud mich echt. Meine Schwester Eve ist Ärztin und wollte sich Marie und Nicole anschauen,“ sagte Pepe.

Hat sie schon was gesagt?“ fragte Jeròme. Pepe schüttelte den Kopf. In diesem Moment klingelte das Telefon. Keine zwei Minuten später klopfte es und die Tür ging auf. Frau Kleinkorn kam rein und sah besorgt aus.

Das war gerade Eve. Sie sagte das Marie und Nicole eine sehr schwere Lungenentzündung haben und es nur im Krankenhaus behandelt werden kann, weil es schon sehr schlimm ist. Sie sind gerade auf dem Weg dort hin. Eve hat deine Mutter gleich mit genommen,“ sagte Frau Kleinkorn zu Jeròme. Dieser wurde plötzlich nervös und hektisch zu gleich. Er stürmte zur Tür. Frau Kleinkorn hielt ihn fest. „ Wo willst du hin?“

Natürlich ins Krankenhaus zu meinen Schwestern!“ sagte er im lauten Ton.

Herr Kleinkorn, Pepe und ich bringen dich hin. Du weißt ja nicht mal in welches,“ sagte Frau Kleinkorn und Jeròme wurde etwas ruhiger. Sie gingen alle drei runter und dann zum Wagen von Herrn Kleinkorn. Während der Fahrt schien Jeròme sehr angespannt zu sein. Verständlich, schließlich sind seine Geschwister ins Krankenhaus gebracht worden und müssen da behandelt werden. Er würde genau so reagieren wie er. Zum Glück war das Krankenhaus nicht all zu weit.

 

Kaum angekommen, stieg Jeròme schon aus und machte sich auf den Weg zu seiner Schwestern. Am Empfang wollte man Jeròme nicht gleich erzählen wo seine Schwester liegt, doch Frau Kleinkorn erzählte was los war und das Eve ihn erwartet. Die Schwester nannte ihn den Gang und das Zimmer. Vor der Tür saß in einem Rollstuhl eine junge Frau mit dunkelblonden Haaren. Ihr Gesicht spiegelt Traurigkeit wieder.

Mam,“ sagte Jeròme und ging zu ihr. Pepe merkte wie sein Magen sich windet und drehte. Das traurige Gesicht von Frau Lancer machte ihn Angst, das Nicole oder Marie nicht mehr lebten. „ Wie geht es Marie und Nicole?“ Frau Lancer schaute ihren Sohn an und dann bemerkte sie Pepe und seine Eltern.

Wer sind die Leute?“ fragte sie und sah sie verwundert an.

Mam das sind Pepe Kleinkorn, ein Klassenkamerad von Nicole und Freunde, und seine Eltern, Herr und Frau Kleinkorn. Wie geht es nun beide?“ bohrte er noch mal nach, als er die Frage seiner Mutter beantwortet hatte.

Nicole geht es soweit gut. Doktor Kleinkorn meint aber das es um Marie kritisch steht. Sie war zu lange ohne Medikamente,“ sagte Frau Lancer. Etwas erleichterte sich der Magenkrampf von Pepe, doch ganz ging es nicht weg. Nicole geht es gut, nur ihrer kleinen Schwester nicht. Warum hat er nicht vorher was getan, warum nicht früher die Familie besucht. Vielleicht wäre es dann nicht so schlimm und um Marie würde es nicht so schlecht stehen. Pepe wurde aus seinen Gedanken gezogen. Eve kam nähr.

Wie geht es Marie?“ fragte Frau Lancer. Eve begrüßte kurz ihre Familie und Jeròme, dann wandte sie sich zu ihr.

Nun Frau Lancer, die Lungenentzündung ist sehr schlimm bei der Kleinen. Wir müssen sehen was der Tag bringt, sie hat Medikamente bekommen. Wir werden morgen schon mehr wissen. Hätte Pepe mich nur ein Tag später besucht und gebeten zu ihnen zu fahren und wir hätten ihr überhaupt nicht mehr helfen können,“ berichtete Eve und sah ihren Bruder stolz an. Für Pepe war das mehr ein Stich ins Herz.

Ich bin ihn auch sehr Dankbar, das er ihnen bescheid gesagt hat. Pepe ist ein lieber Junge und seine Eltern haben ihn gut erzogen,“ sagte Frau Lancer dankbar und sah ihn lächelnd an.

Wenn ich früher reagiert hätte wäre es nicht so schlimm geworden, schließlich war Nicole schon länger krank,“ entgegnete Pepe und sah nicht so glücklich darüber aus.

Pepe du wusstest doch nicht was los ist. Vor allem nicht, das sich die Familie keine Medikamente leisten können. Das hast du doch erst heute erfahren. Du hast schnell reagiert, nach dem du es wusstest und da kann dir niemand das Gegenteil sagen,“ meinte Eve und sah ihren Bruder an. Sie streichelte ihrem Bruder etwas über den Kopf und lächelte. Pepe war nicht ganz damit zufrieden, auch wenn Eve recht hatte.

Okay kurz mal was erfreuliches,“ wandte Jeròme ein. „ Dank Pepe, hab ich mich bei Bäcker Sanders vorgestellt und hatte ihn eine Kostprobe mit gebracht, das ich auch nur dank Pepe konnte. Das Geld bekommst du zurück, das Verspreche ich dir, sobald ich mein erstes Lehrlingsgehalt bekomme. Ich hab die Lehrstelle bekommen und fang Montag schon an.“ Alle jubelte, auch Pepe konnte sich ein Lächeln nicht nehmen lassen.

So und ich würde sagen sie fahren alle am besten nach Hause. Ich werde hier bleiben und mich melden wenn es was neues gibt, wegen den Mädchen,“ schlug Eve vor.

Wir haben kein Telefon Doktor,“ sagte Jeròme. Eve überlegte kurz.

Ich würde sagen das sie Frau Lancer und ihr Sohn erst mal zu mir und meiner Familie kommen. Wir haben Platz. Eve kann dann bei uns anrufen und Pepe weis dann auch sofort bescheid,“ schlug nun Herr Kleinkorn vor und sah seine Frau fragend an.

Super Idee. Dann können sie sich erst mal erholen. Das ist wirklich besser. Sobald die Kinder wieder gesund sind, können sie dann nach Hause,“ sagte Frau Kleinkorn.

Ist das wirklich ihr ernst. Wir sollen bei ihnen wohnen?“ harkte Frau Lancer nach und wartete kurz ab. Pepes Eltern nickten beide.

Wenn das so ist nehmen wir dankend an. Ich weis nur nicht wie ich mich dankbar erweisen kann. Ihre Familie hat schon soviel für uns getan. Allein Pepe.“

Wir tun es nun mal gern,“ sagte Frau Kleinkorn.

 

Familie Kleinkorn , Frau Lancer und Jeròme führen erst am Haus der Familie Lancer vorbei um sich ein paar Sachen zu holen. Frau Kleinkorn half Frau Lancer, währen Jeròme seine Sachen holte. Herr Kleinkorn und Pepe warteten solange unten im Wohnzimmer.

Das Haus muss echt mal renoviert werden. Das zieht wie Hechtsuppe. Kein wundert das die Mädchen eine Lungenentzündung haben,“ meinte Herr Kleinkorn und sah sich nähr um.

Ja aber wenn man sich das renovieren nicht leisten kann,“ wandte Pepe ein.

Ja ich weis. Vielleicht sollten wir da mal was machen. Wenigstens die Fenster damit es nicht mehr so zieht und die Mädchen nicht schon wieder Lungenentzündung bekommen,“ meinte Herr Kleinkorn. Jeròme kam rein, mit einem alten Koffer.

Das ist so nett von ihnen das wir solange bei ihnen wohnen können. Natürlich helfe ich im Haushalt mit,“ bedankte sich Jeròme noch mal.

Nimm meiner Frau nicht zu viel ab. Du solltest dich lieber auf deine Lehre konzentrieren. Ich weis nämlich das die besten, bei Sanders bleiben dürfen, nach der Lehre,“ sagte Herr Kleinkorn. Es dauerte nicht lang bis auch die Frauen fertig waren und dann ging es ab nach Hause. Jeròme half beim Tisch decken, und wieder abräumen. Er fand es wäre das mindeste, das er machen kann, um das alles wieder gut zu machen. Nach dem Abendbrot saßen sie noch zusammen und unterhielten sich gemütlich bei einer Tasse Tee. Jeròme erzählte alles genau wie es beim Vorstellungsgespräch lief.

 

Sagt mal wäre es nicht sinnvoll, wenn wir Herrn Meyer anrufen und sagen das Nicole im Krankenhaus ist und nicht kommt. Wäre jedenfalls besser wenn es ihre Mama selber macht,“ schlug Pepe vor und Frau Lancer nickte. Pepes Mam holte das Telefon und wählte die Nummer auf der Klassenliste. Dann reichte sie den Hörer an Frau Lancer weiter. Sie wartete eine Moment und sagte dann:

Guten Abend Herr Meyer. Mein Name ist Lancer. Ich bin die Mutter von Nicole. Ich wollte ihnen mitteilen das meine Tochter eine Zeit nicht in die Schule kommen kann. Sie liegt seit heute im Krankenhaus, wegen einer sehr akuten Lungenentzündung. Pepe Kleinkorn kann sie ja auf dem Laufenden halten.“ Kurz schwieg sie. „ Ja das wäre sehr lieb von ihnen. Ja gut, Ich wünsche ihnen einen schönen Abend. Tschüß.“ Frau Lancer legte auf.

Herr Meyer ist sehr nett. Er sammelte alles für Nicole für die Schule und gibt sie dann Pepe mit. Ich hoffe das ist in Ordnung?“ harkte Frau Kleinkorn etwas ungewissen nach. Pepe nickte ein verstanden. Es wurde an diesem Abend etwas spät, aber an diesem Tag war sowieso alles anders. Pepe ging ins Bett und hoffte das Nicole und Marie bald wieder gesund werden.

 

Am nächsten Morgen weckte Jeròme Pepe.

Muss ich wirklich schon aufstehen?“ fragte Pepe und blinzelte, weil Jeròme die Vorhänge auf gemacht hatte und es sehr hell wurde.

Jep. Du hast gleich Schule,“ antwortete Jeròme. „ Und frühstücken willst du doch auch oder?“

Jep. Sag mal wie so weckst du mich?“ bohrte Pepe nach. Normalerweise machte das seine Mutter immer.

Dein Dad und deine Mam sind arbeiten. Beide schien was wichtig tun zu haben,“ meinte Jeròme und ging zur Tür. Pepe setzte sich in seinem Bett aufrecht, während Jeròme das Zimmer verlies und dann machte er sich fertig.

In der Küche stand sein Frühstück und wartete darauf verspeist zu werden. Frau Lancer saß ebenfalls am Tisch und lächelte.

Guten Morgen Pepe,“ begrüßte sie ihn freundlich.

Guten Morgen Frau Lancer,“ grüßte er zurück.

Nenn mich Julia,“ bat Frau Lancer.

Okay Julia.“

Die drei Frühstückten gemütlich und dann ging Pepe zur Schule.

 

In der Schule war es wie immer nur das Nicole fehlte. In der Klasse fragte einige wie es Nicole ginge. Pepe erzählte ihnen was sich gestern ereignet hatte. Aber nicht das die Familie Arm sind. Herr Meyer lies sich auch an diesem Tag nicht lange auf sich warten. Er stellte seine Tasche ab. Dann sah er sich in seiner Klasse um und sein Blick blieb an Pepe heften.

Erst mal guten Morgen alle zusammen,“ begrüßte er alle und dann sah er wieder auf Pepe. „ Wie geht es Nicole, gibt es was neues?“

Nein leider noch nicht,“ antwortete Pepe.

Okay. Sag mal wie kommt es das man jetzt erst festgestellt hat, das Nicole Lungenentzündung hat?“ fragte Herr Meyer. Es schien ihn doch zu verwundern.

Pepe sah sich in der Klasse um. Er wusste nicht ob er es seinen Klassenkameraden sagen sollte. Einige mochten Nicole, das wusste er.

Das Problem ist, das sich die Familie keinen Arzt leisten können das sie kein Geld haben. Frau Lancer hat kein Job und Herr Lancer hat die Familie allein gelassen,“ erzählte Pepe dann doch, in der Hoffnung das niemand jetzt deswegen Nicole verurteilen.

Oh das wusste ich nicht. Das tut mir leid,“ sagte Herr Meyer.

Pepe kann es sein das Nicole und ihre Familie in dem alten Haus leben, das total baufällig ist? Ich meine das in der Blumentalstraße,“ fragte Kalle und sah Pepe an. Pepe nickte. „ Oh man die Arme Familie.“ Kalle zeigte Mitgefühl, was Pepe nicht von ihm gedacht hatte. Normalerweise ist er der Coole in der Klasse.

Nicole und ihre Familie haben echt kein Geld? Aber wie können die denn damit leben?“ bohrte Katja nach.

Das ist es ja. Sie haben fast nichts zu essen. Jeròme, Nicoles Bruder macht zwischen durch Gärten um sich etwas zu verdienen und der Familie was zu essen kaufen zu können. Schließlich sind sie zu viert. Marie ist die Jüngste und ihre Lungenendzündung ist schlimmer als die von Nicole,“ antwortete Pepe.

Kann man da nicht irgendwie helfen?“ fragte Aileen, die Prinzessin der Klasse.

Ich weis nicht. Pepe?“ gab Herr Meyer die Frage an Pepe weiter.

Ich weis nicht. Das Haus ist baufällig und mein Vater meint das eine Renovierung nötig wäre. Es würde dort wie Hechtsuppe ziehen, deswegen haben Nicole und Marie eine Lungenendzündung,“ antwortete Pepe.

Dann sollten wir die als eine Art Klassenprojekt renovieren,“ schlug Kalle vor. „ Ich könnte mein Dad fragen ob er Hilft. Er arbeitet als Handwerker.“

Keine schlechte Idee. Ich weis nur nicht ob die Familie es zu lassen wird,“ meinte Herr Meyer. Pepe war total überrascht das Aileen und Kalle helfen wollten.

Familie Lancer ist zur Zeit nicht im Haus. Nicole und Marie sind im Krankenhaus und Frau Lancer und Jeròme sind bei uns zu Hause, weil sie kein Telefon haben und meine Schwester sie wegen den Mädchen benachrichtigen will,“ erzählte Pepe.

Dann könnten wir das doch als Überraschung machen. Ich würde sogar nach der Schule meine Freizeit sausen lassen, wenn ich eine Klassenkameradin und ihrer Familie helfen kann,“ sagte Kalle. Pepe sah immer überraschter aus.

Kalle, das ist sehr freundlich von dir und eine gute Idee. Wer macht noch mit? Je mehr um so ehr schaffen wir das,“ lobte Herr Meyer und sah alle fragend an. Plötzlich sprießen Arme in die Luft. Nicht einer der sich nicht meldetet. „ Würdet ihr auch nach der Schule helfen?“ Alle nickten einverstanden. „ Okay wir müssen einiges organisieren. Vorschläge?“

Einige meldeten sich.

Wie wäre es, wenn ich und einige von uns Spenden sammeln würden. Zum Beispiel Lebensmittelgutscheine, damit die Familie was zu Essen hat, vielleicht auch Geld?“ schlug Aileen vor.

Gute Idee. Was noch?“

Ich frag mein Dad. Vielleicht kennt er noch ein paar Handwerker die helfen,“ schlug Kalle vor. Herr Meyer notierte sich alles.

Einige könnten auch Renovierungsmaterialien sammeln, als Spende,“ schlug Philip vor. Wieder notierte sich Herr Meyer dies. Pepe war erstaunt das seine Klasse so Hilfsbereit ist. Es gab immer noch mehr Ideen die genannt wurden. Herr Meyer schrieb alles auf.

Okay ich werde das den Direktor vortragen und ich hoffe er gibt uns dafür eine Genehmigung,“ sagte Herr Meyer und lies sein Blick über die Klasse schweifen. Pepe meldete sich. Ihm war noch was eingefallen, wo Herr Meyer helfen konnte. „ Ja Pepe.“

Sir ich weis das Frau Lancer eine Lehrerin ist, in Mathe und Geschichte. Sie bekommt in den Job keine Anstellung. Können sie nicht mal den Direktor fragen ob er noch eine Lehrerin braucht?“ fragte Pepe nach. Herr Meyer rieb sich am Kinn.

Ich kann es versuchen, aber dir nichts versprechen,“ sagte Herr Meyer.

Es wäre schon gut wenn sie es wenigstens probieren,“ meinte Pepe und Herr Meyer lächelte.

Okay werde ich machen. Okay was neues Anfangen lohnt sich nicht,“ sagte er mit einem Blick auf seiner Uhr. „ Ich würde sagen wir machen eine Pause. In der Zeit werde ich mal mit dem Direktor reden.“

Alle Schüler schnappten sich ihre Pausenbrote und gingen nach draußen. Pepe setzte sich wie immer unter seinem Baum.

Hi Pepe, darf ich mich zu dir setzten?“ fragte Aileen freundlich. Pepe nickte. Aileen setzte sich.

Das Nicole im Krankenhaus liegt ist nicht gerade berauschend. Ich kenn Nico aus der Grundschule. Wir waren da schon in einer Klasse. Da war sie auch schon so dünn. Ich hab da immer gedacht das sie Magersüchtig ist,“ erzählte Aileen.

Ja das hab ich ehrlicherweise auch am Anfang gedacht. Aber nun wissen wir es besser und können unseren Fehler wieder gut machen in dem wir ihr und der Familie helfen,“ sagte Pepe und lächelte.

Ja, ich hoffe Direktor Thompson erlaubt uns das Projekt,“ sagte Aileen. Die Hobbits ähnlich aussehenden Jungs kamen nähr.

Hi, wir haben gerade gehört das es Nicole nicht gut geht,“ sagte Josh und setzte sich neben Pepe. Nils setzte sich vor ihnen auf den Boden.

Ja sie liegt im Krankenhaus. Aber wo her wisst ihr das und wie so interessiert es euch?“ harkte Aileen nach.

Weil wir ganz in der nähe von Nicole wohnen und als wir noch sehr klein waren, hat Nicoles Mam immer auf uns aufgepasst,“ sagte Nils.

Ach so,“ sagte Aileen kleinlaut.

Sag mal seit ihr Zwillinge?“ wollte Pepe wissen um etwas vom Thema ab zu lenken.

Ja zweieiige. Wir sind jetzt in der achten,“ sagte Josh und lächelte etwas.

Ich bin übrigens Pepe,“ stellte sich Pepe vor und dann zeigte er auf Aileen. „ Das ist Aileen.“

Schön zu wissen. Ich bin Josh und das ist Nils meine Bruder,“ stellte Josh sich und seinen Bruder vor. Die vier unterhielten sich ein Weilchen bis die Schulglocke zum Pausenende klingelte. Sie packten ihre Schulebrote wieder ein und gingen in ihre Klassen. Mit fast zehn Minuten Verspätung kam Herr Meyer rein und grinste bis über beide Ohren.

Alle da. Na logisch ich bin ja zu spät,“ sagte er mit seinem Grinsen. „ Okay der Direktor gibt uns grünes Licht, wir dürfen das Projekt starten. Wenn ihr wollt können wir in der letzten Stunde gleich anfangen, den Frau Siemers ist krank. Also wollt ihr?“

Ja!“ rief die ganze Klasse auf einmal.

Okay. Kalle kannst du deinen Dad anrufen und fragen ob er hilft?“ fragte Herr Meyer und Kalle nickte.

Darf ich dafür mein Handy benutzen?“ fragte Kalle.

Ausnahmsweise,“ sagte Herr Meyer. Kalle holte sein Handy raus und ging vor die Klasse. „ Pepe ich hab noch eine gute Nachricht. Direktor Thompson kennt Frau Lancer. Er war mal bei ihr der Klassenlehrer und kennt sie deswegen. Er gibt ihr einen Job als Lehrerin in Mathe und Geschichte. Sie kann Montag anfangen.“

Als Herr Meyer diese gute Nachricht erzählt hatte, sprang sein Herz richtig hoch. Für die Familie Lancer fängt ein besseres Leben an. Kalle kam wieder rein und machte sein Handy wieder aus.

Also mein Dad hilft gern. Er ruft noch ein paar Kollegen an. Jeròme hat damals meinem Bruder aus den See gewischt. Dafür macht er das gern, kann er sich wenigstens für bedanken,“ sagte Kalle und jubelte dabei fast.

Na super. Ich würde sagen wir fangen in der letzten Stunde an. Wenn wir jetzt uns beeilen und alles schaffen dann gibt es keine Hausaufgaben, also los,“ sagte Herr Meyer. Die ganze Klasse strengte sich total an alles zu schaffen. Was sogar klappte. In der letzten Stunde machten sie sich auf den Weg zum Grundstück der Familie Lancer. Herr Thompson der Direktor hatte sogar bei den Eltern angerufen und ihnen von dem Projekt ihrer Kinder erzählt. Die Eltern waren damit einverstanden. Einige von ihnen fragten sogar ob sie helfen können. Pepe rief seinen Vater an und erzählte ihm was sie vor haben. Er soll auch seiner Mam bescheid sagen nur nicht der Familie Lancer. Herr Kleinkorn hatte Pepe Bericht erstattet, wegen Nicoles und Maries Empfinden. Marie wird wieder gesund. Dies erleichterte Pepe total. Auch seine Klasse.

 

Am Haus in der Blumentalstraße angekommen, bekamen einige Mädchen fast ein Heulanfall.

So schlimm hätte ich nicht gedacht,“ sagte Antonia und sah sich das Haus an.

Es ist wirklich baufällig, da haben wir eine Menge zu tun,“ sagte Herr Meyer. „ Okay Frau Kleinkorn hat sich bereit erklärt mit euch durch die Stadt zu gehen um Spenden zu sammeln. Sie müsste bald kommen.“

Kaum hatte er das gesagt fuhr auch schon ein Wagen um die Ecke. Pepe er kannte diesen sofort. Es war der Wagen seiner Mutter. Sie stieg aus und begrüßte alle.

Okay wer kommt mit?“ fragte sie und sechs der Mädchen kamen zu ihr. Dann führen sie weg. Ein LKW hielt vor dem Haus. Es war Kalles Dad mit seinen Arbeitern.

Guten Tag Herr Meyer. Ich bin Kalles Vater, Strohthoff mein Name,“ stellte er sich vor.

Schön das sie da sind. Sie sehen ja wie baufällig das Haus ist,“ sagte Herr Meyer und Herr Strohthoff sah zum Haus rüber.

Jep, aber keine Angst das bekommen wir wieder hin. Ich hab ein paar Kollegen an gerufen. Darunter ein Dachdecker, Fenstermonteur, Tischler und mehr. Sie werden bald kommen,“ sagte er und dann gingen sie zum Haus um es sich nähr an zu sehen. Herr Strohthoff fand so einiges was an dem Haus zu machen ist. Doch am schlimmsten waren die Fenster. Sie hatten einen Holzrahmen, der zu selten gestrichen wurde. Dadurch wurde er morsch und lässt nun sehr viel kalte Zugluft durch. Das Dach brauchte auch dringend eine Reparatur. Während alle zusammen sich das Haus nähr anschauten, trafen die Kollegen ein. Herr Strohthoff zeigte ihnen alles und die Handwerker machten sich an die Arbeit. Sie fingen mit den Türen und Fenstern an. Sie wurden ausgewechselt und mit Kunststoffrahmenfenster ersetzt. Die Dachdecker hatte sich ans Dach gemacht. Die Kinder rissen während dessen die alten Tapeten im Haus ab um neu zu tapezieren. Aileens Vater traf ebenfalls ein und half. Er war Elektriker und begutachtete die Stromkabel und reparierte sie, wenn er einen kaputten fand. Es gab eine Menge zu tun und durch die Erwachsenen ging alles leicht von der Hand. Pepe war sehr stolz auf seiner Klasse, dieser zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft, es war einfach super.

Es gab nicht einen seiner Klassenkameraden der nicht half. Herr Kleinkorn und Frau Kleinkorn gaben sich alle mühe Jeròme nicht nach Hause zu lassen, damit er nichts von der Überraschung mit bekam.

 

In der Stadt wurde ziemlich schnell bekannt das eine Klasse ein Hilfsprojekt gestartet haben. Dadurch kam es das einige Helfer mehr dazu kamen. Viele Läden spendeten Gutscheine für die Familie. Baustoffunternehmen spendeten Baustoffe. Die Stadt stellte sich als sehr Hilfsbereit raus. Pepe war natürlich überglücklich, das es immer noch ein paar Menschen gab die Helfen und nicht weg schauen. Jeden Tag meldete sich Eve und berichtete wie es Nicole und ihrer Schwester gingen. Beide wurden langsam gesund.

 

Eine Woche war schon vergangen. Nur noch eine Woche und Nicole und Marie durften wieder nach Hause. Die Renovierungsarbeiten, waren im vollen Gang und fast schon fertig. Neue Fenster ließen die Sonne rein. Die Wände erstrahlten in einem frischen Mediterranen Ton. Auch drin wurde viel gemacht. Die Zimmer neu gestrichen und Böden verlegt. Telefonanschluss und vieles mehr. Viel war nicht mehr zu tun, nur noch aufräumen und den Garten machen. Dies übernahmen die Kinder allerdings selbst. Für die Erwachsenen war der Auftrag zu Ende. Die Klasse plante sogar eine Willkommensparty. Wo alle Helfer zu eingeladen waren.

 

Sehr oft besuchte Pepe Nicole und Marie im Krankenhaus. Allerdings auch Jeròme bei der Arbeit. Bäcker Sanders war total begeistert von Jeròme.

Ein fleißiger Junge, der auch gut backen kann,“ sagte er immer wieder. Sehr oft machte er einen Kuchen der dann so gut lief, das Bäcker Sanders immer noch nach backen lassen musste. Also lief es auch für ihn super gut. Herr Sanders war Pepe sehr dankbar, das er Jeròme Mut gemacht hat, das er immer ein Stück vom Kuchen so bekam.

Familie Kleinkorn hatte es allerdings nicht immer einfach Jeròme vom Haus fern zu halten. Er wollte immer mal nach den Pflanzen sehen oder neue Sachen holen. Pepe schaffte es aber immer wieder es ihm aus zu reden.

Warum? Ich bin früher zu Hause als du und wohne fast um die Ecke. Da kann ich doch eben hin gehen,“ sagte er dann und Jeròme sagte da zu nichts mehr.

 

Am Samstag Morgen, an dem Nicole und Marie wieder aus dem Krankenhaus kommen sollten, wachte Pepe auf und machte sich fertig. Dann lief er runter und sah nur seine Eltern am Tisch sitzen.

Guten Morgen ihr beiden. Schlafen die anderen noch?“ harkte er nach. Beide nickten.

Jep und bist du schon aufgeregt?“ fragte Herr Kleinkorn. Pepe nickte etwas.

Ja ein bisschen. Holt ihr beiden denn Nicole und Marie ab?“ fragte Pepe und setzte sich. Der Tisch war für alle gedeckt. Pepe schenkte sich Orangensaft ein.

Jep, wie abgesprochen. Sind den alle für die Überraschung fertig?“ fragte Frau Kleinkorn neugierig. Wieder nickte Pepe. Irgendwie hatte er kein Hunger, er war zu aufgeregt.

Guten Morgen,“ begrüßte Jeròme die Kleinkorns. Er strahlte übers ganze Gesicht. Vor einigen Tagen schon lächelte er fröhlich, seit es aber sicher ist das es Nicole und Marie besser geht, strahlte er förmlich.

Guten Morgen,“ kam es wie ein Echo zurück. Auch er setzte sich und schenkte sich gleich was ein.

Musst du heute arbeiten?“ fragte Herr Kleinkorn. Jeròme schüttelte seinen Kopf.

Nein Herr Sanders war so freundlich mir heute frei zu geben wegen Marie und Nico,“ antwortete Jeròme. Frau Kleinkorn stand auf.

Ich hol mal deine Mutter zum Frühstück,“ sagte sie und verlies den Raum.

Kommst du mit Pepe?“ fragte Jeròme, während er sich ein Brötchen nahm. Pepe schüttelte den Kopf.

Geht leider nicht. Hab dir doch erzählt das meine Klasse ein Schulprojekt hat, da muss ich leider heute hin, aber ich lass mich bei euch heute noch blicken,“ sagte Pepe.

Okay. Nico freut sich schon dich bald wieder zu sehen,“ sagte Jeròme und bestrich sein Brötchen.

Die hat mich doch gestern gesehen,“ meinte Pepe etwas leicht verwirrt.

Schon, aber nicht außerhalb des Krankenhauses,“ sagte Jeròme. Pepe schaute zur Uhr. Es war schon halb zehn. Um zehn wollten sich alle treffen. Seine Eltern und Familie Lancer wollten die anderen so um elf ab holen. Da hat die Klasse noch etwas Zeit fürs Vorbereiten der Party.

Na ja ich muss los,“ sagte Pepe und stand auf.

Schon?“ harkte Jeròme nach.

Jep. Wer was erreichen will muss eben früh los legen,“ meinte Pepe nur und machte sich dann auf den Weg. Unterwegs traf er auf Herr Meyer.

Guten Morgen Herr Meyer. Auch schon wach?“ fragte Pepe und schmunzelte.

Guten Morgen Pepe. Ja ich bin auch wach. Wie geht es Familie Lancer?“ harkte er nach.

Bestens gelaunt,“ antwortete Pepe und lächelte. Vor dem Haus der Lancers waren schon einige Klassenkameraden zu sehen. Sie warteten nur auf Pepe und Herrn Meyer.

Guten Morgen alle zusammen. Ich würde sagen wir fangen mal an mit dem Dekorieren,“ schlug er vor. Alle machten sich an die Arbeit. Im hinteren Gartenteil bauten sie Tische und Stühle auf. Auf den Tischen spannten sie Papiertischtücher und stellten Geschirr aus Pappe und Becher hin, sowie Besteck. Auf einem großen Tisch sollte einige Speisen gestellt werden, die einige Leute mit brachten. Direktor Thompson spendierte die Getränke. Als Willkommensgeschenk für Frau Lancer im neuen Job. Bäcker Meyer hatte auch ein paar Backwaren springen lassen. Herr Finn, der Nachbar der Lancers half beim dekorieren. Aileen und die anderen Mädchen hatten eine sehr große schöne Kiste mit gebracht. Die stellten sie in der Nähe von den Ehrenplätzen ab. Pepe ging zu ihnen.

Was ist den das?“ fragte Pepe neugierig. Aileen machte die Kiste auf und jede Menge Gutscheine kamen zu hervorscheinen.

Du glaubst ja gar nicht wie viele Leute helfen wollten, als wir ihnen alles erzählt hatten,“ sagte Aileen.

Du glaubst ja gar nicht wie viele hier mit geholfen haben,“ meinte Pepe.

Oh doch das kann ich. Ich hab das Haus vorher gesehen und jetzt. Wau sag ich da nur,“ sagte Aileen. Pepe sah auf die Uhr.

Es ist schon viertel vor elf. Die Gäste kommen langsam,“ meinte Pepe und lies sein Blick über den Platz schweifen. Nils und Josh hatten die Musikanlage auf gebaut und machten sie nun an. Herr Meyer kam auf Pepe zu.

Ich würde sagen wir begrüßen die Familie Lancer am besten vorn,“ schlug er vor. Pepe nickte einverstanden und folgte ihm nach vorn. Vorn begrüßten sie die Gäste. Auch der Schuldirektor kam und begrüßte Pepe und Herrn Meyer.

 

Um halb zwölf führ der Wagen von Pepes Eltern vor und blieb direkt vor ihm und Herrn Meyer stehen. Kaum stand der Wagen sprang Nicole raus und sprang Pepe um den Hals.

Pepe es ist schön dich zu sehen,“ sagte sie und begrüßte dann Herrn Meyer.

Herr Kleinkorn und Jeròme stellten erst den Rollstuhl auf und holten dann Frau Lancer aus dem Wagen. Frau Kleinkorn nahm Marie auf dem Arm. Das junge Mädchen wirkte schüchtern und etwas ängstlich. Sie ähnelte aber ihren Geschwistern sehr.

Hallo Marie,“ begrüßte Pepe nun die Kleine. Sie lächelte schüchtern und vergrub ihr Gesicht bei Frau Kleinkorn.

Etwas schüchtern, musst dir dabei nichts denken,“ meinte Frau Kleinkorn.

Herr Meyer was machen sie hier eigentlich?“ fragte Nicole nun. Sie war schon die ganze Zeit verwundert, aber hatte nicht reagiert. Herr Meyer lächelte.

Tja Nicole. Pepe und ich haben eine Überraschung für eure Familie,“ sagte er und wollte gerade weiter sprechen, als Frau Lancer mit großen Augen aufs Haus, ihn unterbrach.

Hat jemand in unsere Abwesenheit das Haus verkauft und renoviert?“ fragte sie. Herr Meyer sah sie verwundert an.

Wie kommen sie darauf das es verkauft wurde?“ bohrte er nach. Frau Lancer sah ihn nun an. Sie schien überrascht und entzückt zu gleich zu sein.

Na ja warum sollte man es sonst renovieren?“ meinte sie.

Na ja. Da müssen sie Pepe und meine Schüler fragen. Die sind dafür verantwortlich,“ gestand nun Herr Meyer. Der Blick von Familie Lancer ging nun zu Pepe rüber. Sie zeigten Verwirrung und Überraschung zu gleich.

Pepe was soll das heißen?“ bohrte Nicole Pepe nun.

Na ja. Aileen und die anderen haben mit bekommen das es dir und deiner Familie nicht so gut geht. Aileen kannte sogar euer Haus und wir wollten euch halt eine Freude machen und haben mit Hilfe von Herrn Meyer und Kalles Dad euer Haus renoviert, so als Klassenprojekt,“ antwortete Pepe etwas kleinlaut. Plötzlich umarmte Nicole ihn ganz unerwartet.

Pepe das ist süß von dir,“ sagte sie und sah dann Herrn Meyer an.

Danke auch ihnen.“

Nicht zu danken gern geschehen,“ sagte er und lächelte wieder.

Sollen wir euch alles zeigen?“ In diesem Moment hörte man einen Magen knurren. Es war der kleine Magen von Marie. Die sofort beschämt auf den Boden schauten.

Marie dafür brauch man sich nicht schämen, aber ich glaube das der Rundgang verschoben werden muss. Last uns in den Garten gehen,“ schlug Herr Kleinkorn vor und schob Frau Lancer aufs Grundstück. Alle gingen zum Hinteren Teil des Gartens. Ganz langsam stiegen ihnen der Duft von gegrillten Würstchen in die Nase. Leise vernahmen sie die Klänge von Musik. Als Herr Kleinkorn mit Frau Lancer um die Ecke kam, riefen alle laut.

Überraschung!“

Erst sah Frau Lancer überrascht aus und dann liefen ihr kleine Tränen über die Wangen.

Frau Lancer diese ganzen Leute haben in den letzten Tagen geholfen ihr Haus zu renovieren und heute wollen sie mit ihnen feiern, das ihre Tochter wieder gesund sind und für sie ein neues Leben anfängt,“ sagte Herr Thompson der aus der Menschenmenge her raus kam. Er reichte Frau Lancer die Hand. „ Und ich sag ihn auch was ich damit meine. Mir ist zu Ohren gekommen das sie ein Job als Lehrerin gebrauchen könnten. Die Gute Nachricht ist das ich sie in meinem Team willkommen heißen möchte. Die schlechte ist sie müssen Montag schon anfangen.“

Ist das ihr ernst?“ harkte Frau Lancer nach, die es gerade nicht glauben konnte was sie hörte.

Doch, doch. Ist mein Ernst. Ich weis das sie eine gute Schülerin waren und ich weis sie werden auch eine tolle Lehrerin sein,“ sagte Herr Thompson. Frau Lancer liefen noch mehr Tränen über die Wangen, da sie es immer noch nicht fassen konnte.

Dann kamen Aileen und ein paar andere Mädchen mit der Truhe auf sie zu.

Frau Lancer damit ihre Familie nicht hungern muss bis sie ihr erstes Geld verdient haben, haben wir uns Gedacht das wir ihnen das heute überreichen.“ Katja und Aileen machten die Truhe auf und duzende von Gutscheinen kamen zum Vorschein.

Frau Lancer schlug die Hand vor Überraschung vor dem Mund, sie konnte nicht glauben was sie da sah.

Die sind alle für uns? Aber warum wieso ich verstehe nicht?“ sagte sie nun und sah alle verwundert an.

Wir haben her raus gefunden wie es um ihre Familie steht. Die Klasse hält zusammen und sie wollte irgendwie helfen, also entschlossen sie sich zu dem Projekt. Viele Eltern hörten davon und halfen. In unserem kleinen Örtchen hier helfen wir einander und das haben unsere Kinder als erstes gesehen,“ sagte nun Frau Kleinkorn.

Das ist so lieb. Ich weis einfach nicht wie ich mich bedanken soll,“ sagte Frau Lancer und nun liefen dicke Freudentränen über ihre Wange.

Na ja seien sie ein gute Lehrerin und Lächeln sie mal wieder,“ sagte Katja und alle stimmten ihr zu.

Das ist geht klar,“ sagte Frau Lancer und wieder hörte man den Magen von Marie. Diesmal stimmten aber einige Mägen mehr ein. Pepe fing an zu lachen.

Ich glaub da haben noch ein paar mehr Hunger wie die kleinen Wölfe,“ sagte er und alle fingen an zu lachen.

 

Pepe saß auf der Mauer im Garten der Familie Lancer und beobachtete das Geschehen der Party. Die Leute unterhielten sich freundlich und ausgiebig über alles. Frau Lancer und Herr Meyer saßen zusammen und redeten. Es wurde getrunken und gegessen. Sie waren alle glücklich und zufrieden. Vor allem aber Pepe. Er war froh das der Familie geholfen wurde und das die Stadt so Hilfsbereit ist. Dann seufzte er. Ihm fiel ein das es mehr Familien gab die nichts zu essen hatten. Leider zu viel. Und es nicht so viele Menschen mit einem großen Herz gibt und wenn es sie gab, dann trauten sie sich nicht zu helfen und das fand er schade. Es sollte mehr Menschen geben die so ein großen Herz haben, wie die Menschen der, der Familie Lancer geholfen haben.

He Pepe. Magst du ein Stück Kuchen?“ hörte er von unten. Er schaute runter. Es war Nicole. Sie hatte in ihren Händen zwei Teller mit Kuchen.

Klar gern,“ sagte er. Nicole reichte ihm beide Teller hoch und kletterte dann auf die Mauer. Pepe reichte ihr ein von den Tellern wieder.

Tolle Party oder?“

Jep und das alles haben wir dir zu verdanken. Du hast das in Bewegung gesetzt,“ sagte Nicole und stopfte sich etwas Kuchen in den Mund.

Na ja ich hab nicht alles allein gemacht. Sehr viel haben unsere Klassenkameraden gemacht,“ entgegnete er und stopfte sich ebenfalls Kuchen in den Mund.

Ja aber du hast den Anfang gemacht. Jeròme hat mir erzählt das du ihm Mut gemacht hast zu Sanders zu gehen,“ meinte sie und biss noch ein Stück ab.

Ja möglich. Aber ich möchte nicht als Held da stehen,“ sagte Pepe kleinlaut und schaute wieder über die Menschenmenge.

Du bist aber mein Held und das wirst du immer bleiben,“ sagte Nicole und wollte ihm ein Kuss auf die Wange drücken. Doch ihre Lippen landeten auf Pepes Lippen. Ein leichtes Kribbeln durch fuhr ihn. Sein Herz schlug schneller und lauter. Sein erster Kuss auch wenn er nicht beabsichtig war. Nach dem Kuss sahen sie sich beide an und wurden total rot im Gesicht.

Ich mag dich Pepe. Ich mag dich sogar sehr,“ sagte Nicole nun und lies es sich nehmen und küsste ihn gleich wieder.

Sie einer an. Mein Sohn küsst ein Mädchen,“ sagte Herr Kleinkorn und lächelte. Pepe und Nicole waren total erschrocken. „ Lasst euch nicht stören. Wollte nur eine Neuigkeit los werden.“

Und welche?“ harkte Pepe nach. Es war ihm peinlich das gerade sein Vater ihn als erstes beim küssen entdeckt hat.

Eve hat gerade erzählt das sie ein Baby bekommt. Das heißt mein Lieber du wirst Onkel. Onkel Pepe, hört sich nicht schlecht an, oder?“ erzählte Herr Kleinkorn.

Wann ist es den soweit?“ bohrte Pepe neugierig nach.

In ungefähr sieben Monaten. Eve ist noch nicht soweit,“ antwortete er und dann wandte er sich zum gehen. Doch kurz drehte er sich noch mal zu den beiden um. „ Fangt mir nur nicht so früh damit an, Knutschen okay, mehr aber nicht.“

Keine Angst Dad,“ sagte Pepe und Herr Kleinkorn ging. Pepes Blick schweifte wieder über den Garten und blieb bei einer Frau und einem Mann hängen. Es waren Herr Meyer und Frau Lancer sie unterhielten sich gut und kamen sich wie es aussah sehr nah.

Herr Meyer scheint deine Mutter zu mögen,“ sagte er und zeigte nun Nicole die Richtung. Ihr Blick folgte der Richtung und sah die beiden nun auch.

Ja du hast recht. Wäre schön ein neuen Dad zu haben,“ jauchzte sie und dann sahen Pepe und sie sich an.

Ich mag dich übrigens auch sehr,“ sagte er und dann küsste er Nico.

 

Im kleinen Ort Herzfels ging die Sonne langsam unter. Dieser Tag ging für Familie Lancer nicht traurig, kalt und mit einem knurrenden Magen zu ende, sondern mit vollen Magen, Wärme der Menschen und einem Lächeln im Gesicht. Der eine wegen einen guten Job, die eine wegen ihrem ersten Kuss, die nächste weil sie sich für ihre Familie freut und die anderen weil sie Schmetterlinge im Bauch hat, wenn sie an Herrn Meyer denkt. Alles im allen, war dieser Tag ein Freudentag für jeden der geholfen hat, außer für einen. Auch wenn er heute sein ersten Kuss bekommen hat, war er in Gedanken. Seine Gedanken waren bei den Kindern und Familien die genauso leben wie es vor kurzem noch die Familie Lancer gemacht hatten.

Lieber Gott wenn du mich hörst, dann bitte helf den Armen Kindern dieser Welt die Hunger leiden, abgetragene Kleidung tragen. Schick ihnen Unterstützung wie du es der Familie Lancer geschickt hast. Lass die Herzen der anderen Menschen auf gehen und ihnen helfen. So wie hier in Herzfels. Wo die Stadt ihrem Namen gerecht wird. Lieber Gott bitte erfüll mein Wunsch,“ flüsterte Pepe zur Decke, dann machte er die Augen zu und schlief ein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sprache des Herzens

 

Auf dieser Welt gibt es leider mehr Armut und Hunger als man glaubt. Ich selber hätte nicht gedacht das es allein in Deutschland 2,5 Millionen Kinder gibt den es genauso geht wie der Familie Lancer. Aber leider ist es so. Viele denken leider so, das die Familien selber Schuld daran sind, das ist aber nicht wahr. Es gibt viele Gründe warum jemand plötzlich Arm ist.

Zum einen gibt es den Grund das ein Familienmitglied schwer Krank ist. So krank das er ganz spezielle Medikamente oder Behandlungen brauch und sie dann auch noch selber tragen und kaufen muss. Leider sind viele Medikamente und Behandlungen so teuer das es nicht lange dauert und man hat kein Geld mehr. Was auch passieren kann ist, wenn jemand sein Arbeitsplatz verliert. Er muss nicht mal Schuld dran sein. Wenn Arbeitsplätze abgebaut werden und er deswegen gekündigt wird und plötzlich nicht mehr genug Geld verdient und kein Job findet. Zur dieser Zeit ist es nun mal nicht mehr einfach ein Job zu bekommen. Es gibt noch so viele Dinge die zur Armut führen.

Also bitte ich euch, verurteilt niemanden nur weil er keine Markenkleidung trägt oder sich nichts teueres leisten kann. Sie sind alle Menschen wie wir. Höre ihre Geschichte an, dann wirst du merken das sie nur wie wir sind und auf ein besseres Leben hoffen.

Viele Schämen sich so arm zu leben und nehmen deswegen selten Hilfe an. Reich ihnen die Hand und helf wo du kannst. Wenn sie deine Hilfe ablehnen dann geh nicht einfach, sondern versuche es weiter und wenn es heimlich ist. Schau nur nicht einfach weg, sondern helfe wenn du kannst. Lach sie nicht aus und beschimpf sie nicht. Denk einfach mal darüber nach. Du willst doch selber auch nicht so behandelt werden, dann behandele andere so wie du selber auch behandelt werden möchtest.

 

Den was man tut im Leben,

Wiederhalt in Ewigkeit!!

Cornelia V.M. Dräger

Heute waren schon 9 Besucher (128 Hits) hier!
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden