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  Layat Band 1

Einsamer Schrei nach Liebe

 

Wo sind zum Donnerwetter meine Schuhe?!“ rief Herr Kleinkorn etwas panisch durch das Haus der Familie Kleinkorn.

Da wo du sie hin gestellt hast!“ rief Frau Kleinkorn zur Antwort aus dem Bad. Hektik lag in der Luft. Kein Wunder, es war Diegos Hochzeitstag und alle waren etwas spät dran. Vivian, Diegos Zukünftige war bei einer Freundin. Diego hatte sich in seinen Anzug geschmissen und versuchte nun die Krawatte zu binden. Er fluchte dabei und machte sie immer wieder auf. Es gelang ihm einfach nicht sie zu binden.

Soll ich dir helfen?“ fragte Pepe seelenruhig während er am Türrahmen lehnte und auf die Antwort von seinem Bruder wartete. Diego sah ihn flehend an.

Ja bitte. Entweder ich hab es verlernt oder ich bin etwas nervös,“ meinte er. Pepe kam auf ihn zu und stellte sich vor seinem Bruder und band ihm die Krawatte. „ Wie kommt es das du schon fertig bist?“

Ganz einfach, weil ich nicht panisch und Kopflos durch die Gegend renne. Ich hab meine Sachen schon gestern bereit gelegt. Hauptsache du hast an alles Gedacht,“ antwortete Pepe und sah sich nun sein Werk an und nickte zufrieden.

Wir fahren schon los!“ rief in diesem Moment Herr Kleinkorn hoch. Diego wird von seinem Kumpel abgeholt. Und die Eltern wollten Nico Lancer abholen.

Ja ist okay. Ich fahr bei Diego mit, damit er nicht doch noch sein Kopf vergisst!“ rief er zurück.

Ist okay!“ rief Herr Kleinkorn und dann hörte man auch schon die Haustür zu gehen und ein Auto weg fahren.

Also hast du nun alles?“ fragte Pepe noch mal.

Lass mich überlegen. Angezogen bin ich, hab vorher geduscht. Alles ist bestellt. Oh die Ringe, hab ich die Ringe,“ sagte Diego und wurde wieder panisch. Er suchte seine Taschen wie besessen ab. „ Scheiße ich hab die Ringe nicht.“

Pepe zog aus seiner Tasche eine kleine Schatulle mit Samt überzogen. Diego starrte die Schatulle an und dann Pepe.

Ich hab es geahnt und da ich Trauzeuge bin sind die am besten bei mir aufgehoben. Man wenn du in Hektik bist, vergisst du noch glatt dein Kopf,“ sagte Pepe und grinste.

Ohne Kopf siehst du aber nicht gut aus, vor allem nicht an deinem Hochzeitstag.“

Haha sehr witzig. Ich bin nur so nervös und ich weis nicht mal warum,“ gestand Diego und betrachte sich im Spiegel, um zu sehen ob sein Bruder gute Arbeit geleistet hat.

Na ja weil ihr beide bald nicht nur zusammen seit, sondern es dann auch auf schwarz- weiß stehen hast und dann ist es entgültig,“ sagte sein Bruder und steckte die Schatulle wieder in seine Jacke.

Diego sah ihn scharf an.

Toll jetzt bin ich noch nervöser,“ beschwerte sich Diego und suchte nun sein Jackett.

Wenn du so viel Angst hast dich entgültig fest zu binden, warum heiratest du sie dann. Ist Vivian doch schwanger oder nur weil sie dich überredet hat?“ harkte nun Pepe nach und sah ihn ernst an. Diego sah ihn an.

Vivian ist nicht schwanger und sie hat mich auch nicht überredet. Es ist nur..,“ druckste Diego einen Moment. „ Vivian ist die erste Frau in der ich mich verliebt habe. Bei der ich nicht gleich reis aus nehmen möchte. Vivian ist die Frau meines Lebens und ich möchte es mit ihr für immer verbringen.“

Pepe grinste und wandte sich erst zur Tür und dann wieder zu Diego.

Dann ist doch alles klar und es gibt kein Grund nervös zu sein. Also lass uns Vivian in der Familie aufnehmen,“ sagte Pepe aufmunternd. Diego sah ihn baff an.

Du hast recht. Nur eins macht mich nervös und zwar das Vivian mich vor dem Traualtar stehen lässt und dann?“ sagte Diego leicht verängstigt. Pepe merkte das sein Bruder das wohl am meisten belastet. Er lächelte und sagte aufmunternd.

Dann weis sie nicht was sie verpasst,“ antwortete Pepe nur und zog sein Bruder aus dem Zimmer.

 

Vor der Kirche warteten schon einige Gäste. Einige unterhielten sich mit den anderen, andere starrten in den Himmel. Ein paar Mädchen jammerten das ihr Kleid nicht modern war und sie sich bei den Jungs lächerlich machen würden. Die Frau die bei den Mädchen stand versuchte sie zu beruhigen. Herr Kleinkorn stand mit seiner Frau bei den Eltern von Vivian. Sie schienen sich sehr gut zu verstehen.

Pepe und Diego waren bei Diegos besten Kumpel Roger mit gefahren, da Diego viel zu nervös war. Roger parkte auf dem Parkplatz vor der Kirche. Dann stiegen sie aus und machten sich auf dem Weg zu den anderen. Pepe pfiff durch die Zähne als er seine Mam sah. Sie trug ein wunderschönes royal blaues Kleid, das bis auf den Boden reichte. Über den Schultern hatte sie ein schwarzen Chiffon Schal. Ihre Haare hatte sie hochgesteckt. Bei Herr Kleinkorn spiegelten sich die Farben des Kleids seiner Frau wieder. Er trug einen schwarzen Anzug und darunter ein blaues Hemd.

Mam du siehst super aus,“ bewunderte er seine Mutter. Sie lächelte geschmeichelt.

Danke,“ sagte sie. „ und du mein Sohn siehst auch super aus. Wenn Nico dich so sieht dann will sie dich auch gleich heiraten.“ Pepe wurde rot. Nicht nur wegen dieser peinlichen Aussage seiner Mutter, sondern auch aus Wut, weil sie damit nun auch noch anfing.

Hast du Nico schon gesehen?“ fragte er um noch mehr solche Peinlichkeiten zu umgehen. Seine Mutter nickte.

Bei Vivian. Sie ist einer von den Brautjungfern,“ antwortete seine Mutter.

In der Kapelle.“

Pepe machte sich auf den Weg er wollte sie gern sehen. Auf dem Weg dort hin wurde er allerdings immer wieder auf gehalten. Ein paar Verwandte begrüßten ihn und schwärmten von der Hochzeit. Was Pepe am meisten überraschte war, das sehr viele hier waren die er überhaupt nicht kannte. Nach ungefähr zwanzig Verwandten und dreißig nicht Verwandte kam er zum Gang der Kapelle und erreichte die Tür. Pepe öffnete die Tür und ging durch. Überall an den Wänden waren weiße Blumengestecke und auf großen Ständern standen große Kerze. Pepe machte sich auf den Weg zum Raum wo sich die Mädchen aufhielten. Er klopfte an die große schwere Holztür und hörte:

Wer da?“ Die Stimme gehörte zu Vivian.

Dein zukünftiger Schwager!“ antwortete er ihr so das sie es hören musste. Er hörte Schritte und dann wurde die Tür aufgeschlossen und geöffnet. Nico schaute raus und lächelte ihn an.

Hi Pepe komm rein,“ sagte sie und machte die Tür etwas weiter auf und lies Pepe rein. In dem Raum waren die Möbel alle etwas altmodisch. Dann sah er Vivian. Sie war sehr hübsch in ihrem weißen Kleid. Ihre Haare waren hochgesteckt und nur ein paar Strähnen, die gelockt waren hingen an der Seite raus. Auch Nico hatte die Friseur, nur das sie kein weißes sondern ein blaues Kleid trug, das ihr super stand. Pepe merkte das er rot wurde und war froh das es Nico nicht merkte.

Ihr beide seht super aus,“ gestand Pepe und wurde noch roter.

Danke,“ sagte Nico und drückte ihm ein Kuss auf die Wange, was Vivian ihr nach tat. Schnell drehte er sich um, den nun sah er mit Sicherheit aus wie ein Feuermelder.

Draußen stehen eine Menge Leute die drauf warten das ihr endlich kommt. Man ich wusste gar nicht das wir so viel Verwandte haben,“ sagte er um von seinem roten Teint abzulenken.

Tja bei solchen Feierlichkeiten tauchen sämtlich Familienmitglieder auf,“ sagte Vivian und sah noch mal in den Spiegel.

Ja kann schon sein,“ sagte Pepe. Es klopfte an der Tür und von draußen hörte man nun Frau Kleinkorn.

Die Gäste sitzen schon, es ist soweit!“

Ja wir kommen!“ rief Vivian zurück und sah dann Pepe an. „ Du musst auch zu deinem Platz an die Seite deines Bruders.“ Pepe nickte und sah noch mal Nico an und ging aus dem Zimmer. In der Kapelle saßen jede Menge Leute. Pepe ging den Gang zum Altar lang zu seinem Bruder. Pepe sah Diego an und lächelte. Diego lächelte zurück. Dann spielte die Orgel plötzlich den Hochzeitsmarsch. Alle drehte sich nun um und sahen wie Vivian von einem Mann geführt wurde . Seine braunen Haare hatte er mit Gel gestylt. Er war für ein Mann von fünfzig sportlich und muskulös. Sein Anzug war schwarz und er trug darunter ein Rollkragenpullover in weiß. Herr Manchester, so wie Vivian mit Nachnamen noch hieß, lächelte und schien stolz auf seiner Tochter zu sein. Nach ein paar langsamen Schritten stand nun Vivian mit ihrem Vater vor Diego und Herr Manchester reichte Diego die Hand seiner Tochter. Dann wanden sie sich zum Altar. Nun war es soweit. Sein Bruder heiratet und das eine sehr hübsche . Hin und wieder sah Pepe zu Nico rüber die bei den Brautjungfern stand. Er bekam die Rede und das - ja ich will – gar nicht mit. Erst als man von ihm die Ringe wollte. Er reichte sie seinem Bruder und sah dann wieder zu Nico. Sein Herz klopfte unendlich.

 

Auf der Feier war ordentlich Stimmung. Es wurde getanzt und gelacht. Das Essen im Restaurant der Familie Manchester war ein Gedicht wie alle fanden. Das Restaurant war nicht klein und eine Menge Leute passten dort rein. Nico und Pepe saßen zusammen und unterhielten sich über die Leute. William Sandfeld ein entfernter Verwandter von Familie Kleinkorn filmte alles. Herr Wagenfeld ein Bekannter von Diego war auch da, zusammen mit seiner Familie. Seine beiden Kinder Josefine und Justus tanzten zusammen auf der Tanzfläche. Pepe kannte Herr Wagenfeld sehr gut. Er war nicht nur der Bekannte von Diego, sondern Anwalt, sowie Pepes Dad. Julius Wagenfeld war ein freundlicher Mann und immer hilfsbereit, vor allem aber liebte er seine Kinder und war immer für die beiden da.

Was meinst du, wollen wir auch mal die Hüften schwingen?“ fragte Nico und holte ihn aus den Gedanken. Pepe nickte und sie gingen zur Tanzfläche. Kaum fünf Minuten waren sie am tanzen als, Pepe seine Blase rufen hörte – Entleerung bitte -.

Du ich komm gleich wieder. Ich muss nur mal auf Toilette,“ sagte er und ging. Um zur Toilette zu kommen musste er allerdings erst mal durch ein Gang und jede Menge feiernde Menschen. Er bog um die Ecke und dann hörte er was anderes als die tolle Musik. In seinen Ohren war es sogar er unfreundlich. Ein Mann und eine Frau hatten sich angefangen zu streiten. Sie warfen sich Schimpfwörter an den Kopf, oder beschuldigten den anderen für irgendwas. Pepe schaute vorsichtig um die Ecke und dann sah er Julius Wagenfeld und seine Frau Marleen.

Was hat nicht bei uns gestimmt das du Fremdgehst?“ fragte Julius Wagenfeld und sah seine Frau an.

Du bist einfach nie zu Hause. Und wenn dann schläfst du immer gleich ein!“ schrie Frau Wagenfeld und sah ihren Mann böse an. Pepe drehte sich der Magen um. Ein Gefühl sagte ihm das dieser Streit diesmal nicht so endet wie sonst. Diesmal wird es eine Scheidung geben. Was für Josefine und ihrem Bruder nicht gerade erfreulich sein wird. Josefine ist neun und ihr kleiner Bruder ist sieben.

Ich muss nun mal arbeiten! Wie sollen wir uns sonst die Sachen alle leisten die du immer kaufst!“ schrie er diesmal zurück.

Ich brauch hin und wieder nun mal was zum anziehen!“ rief sie zurück. „Wenn dir das nicht passt dann lassen wir uns scheiden!“

Frau Wagenfeld ging wütend an ihrem Mann vorbei.

Okay dann lassen wir uns scheiden, besser als dich immer mit einem anderen im Bett zu erwischen!“ knurrte Herr Wagenfeld. Seine Frau drehte sich um.

Das Haus gehört allerdings mir und die Kinder kommen auch zu mir. Seh zu das du mein Haus verlässt!“ fauchte sie noch und dann verschwand sie. Pepe huschte schnell in die kleine Nische und wartete bis beide gegangen waren, dann ging er auf die Toilette.

 

Fast den ganzen restlichen Tag dachte er an den Streit den Herr und Frau Wagenfeld hatten. Lassen sie sich wirklich scheiden? Jedenfalls hörte sich das ganz danach an. Er hoffte das es nicht so war. Allein wegen den beiden Kindern die sie zusammen haben. Josefine und Justus taten ihn total leid. Was sie wohl sagen und machen wenn ihre Eltern sich trennten. Manchmal ist es das beste, wenn man sich scheiden lässt wenn es nicht anderes geht. Für die Kinder ist es zwar nicht schön, aber wahrscheinlich auch das beste. Da meistens der Streit der Eltern auch auf die Kinder gehen und das nicht gut ausgeht und den Kindern sogar noch Psychisch einen Knacks verpasst.

 

Am nächsten morgen wachte Pepe auf. Der kleine Lichtschimmer durch sein Rollo durch schien, verriet ihm das es schon etwas später war. Er stand auf und zog das Rollo hoch, dann ging er zum Schrank um sich ein paar Klamotten raus zu nehmen. Dann ging er damit zum Badezimmer und duschte, putzte sich die Zähne und zog sich an. Danach ging er nach unten. Seine Mam war gerade dabei ein paar von den Kuchen ein zu frieren.

Guten Morgen Mam,“ begrüßte er sie und schaute das erste mal auf die Uhr und musste feststellen das es schon Mittag war. „ Oder besser gesagt Mahlzeit.“ Seine Mutter drehte sich um und lächelte.

Na mein Sohnemann, ausgeschlafen?“ fragte sie ihn höflich, obwohl man ihn ansah das er es nicht hat.

Nicht wirklich. Ich hab mir mal zu viele Gedanken über andere gemacht.“ Er wusste das leugnen oder was anderes erzählen nichts brachte, da seine Mutter ihn immer wieder durchschaute.

Um wenn diesmal?“ fragte sie und setzte sich ihm gegenüber.

Über Familie Wagenfeld. Herr und Frau Wagenfeld haben sich gestritten bei der Hochzeitsfeier und nun wollen sie sich scheiden lassen wie sich das gestern angehört hat,“ sagte Pepe und sah bedrückt aus.

Ich hab es geahnt, es war nun eine Frage der Zeit wann sie sich dazu entscheiden. Wegen Josefine und Justus haben sie es oft noch mal versucht, aber irgendwann geht es nun mal nicht mehr,“ sagte seine Mutter mit einem Seufzer.

Du hast es geahnt?“ harkte Pepe nach der nicht ganz verstand warum sie es geahnt hatte.

Na ja Julius arbeitet doch mit deinem Vater zusammen und da merkt er eben schnell wenn was nicht stimmt und hatte es mir erzählt. Ich hab dann mit Marleen geredet und sie hat es mir erzählt,“ antwortete sie und stellte eine Torte in den Gefrierschrank.

Mir tun Josefine und Justus leid. Die beiden haben ihren Vater sehr lieb. Das wird mit Sicherheit nicht leicht für die beiden,“ sagte Pepe mit einem Seufzer.

Du kannst daran aber nichts ändern, außer für die beiden da sein, wenn sie dich brauchen. Sowie bei Nico und ihrer Familie, oder bei Jordan. Julius und Marleen finden mit Sicherheit eine Lösung für dieses Problem,“ versuchte seine Mutter ihn wieder aufzubauen.

Wahrscheinlich,“ sagte Pepe nur bedrückt aus dem Fenster. Wie es den beiden wohl geht, sobald sie erfahren das sich ihre Familie trennt. Welche Lösung werden die Eltern finden. Nimmt jeder eins der Kinder mit oder bleiben beide bei ihr oder ihnen. Pepe wusste es nicht, er hofft nur das sie die Richtige Lösung finden und das war beide Kinder zusammen zu lassen.

 

 

Nach zwei Tagen sah er Herr Wagenfeld wie er mit einigen Koffern aus dem Haus kam und sie in den Kofferraum schmiss. Justus folgte sein Vater traurig. Pepe ging zu dem Haus, er wollte sich von den beiden verabschieden. Pepes Vater hatte erzählt das Herr Wagenfeld den kleinen Justus mit nehmen wolle und Josefine bei ihrer Mutter blieb. Der Grund war allein der, das Frau Wagenfeld mit Justus nie richtig klar kam und so hatte sie mit ihm keine Schwierigkeiten. Pepes Mam fand das unerhört, nur ein Kind von seiner Schwester zu trennen, weil sie mit dem nicht klar kam. Pepe fand es selber auch nicht gut, aber er konnte daran nichts machen. Es war das Leben der Familie Wagenfeld und nicht seins. Er konnte jetzt nur noch für Josefine da sein und ihr darüber hin weg helfen.

Hallo Herr Wagenfeld. Hallo Justus,“ begrüßte er die beiden. Herr Wagenfeld und Justus schauten auf.

Ah hallo Pepe, wie geht es dir?“ fragte Herr Wagenfeld höfflich wie immer.

Na ja gut und ihnen?“ antwortete er zurück.

Nun nicht so schön. Allein wenn ich daran denke meine Kinder von einander zu trennen, tut das weh. Würdest du mir ein Gefallen tun Pepe?“ fragte Herr Wagenfeld und schaute ihn fragend an . Pepe nickte.

Würdest du bitte auf Josefine aufpassen und mir bescheid sagen wenn sie meine Hilfe braucht?“ Pepe nickte noch heftiger. Also war ihm seine Tochter überhaupt nicht egal. Das schätze er sehr an Herrn Wagenfeld.

Natürlich, wie kann ich sie erreichen?“ fragte Pepe nach. Herr Wagenfeld reichte ihm eine Visitenkarte.

Da stehen beide Nummern drauf. Ich verlass mich auf dich,“ sagte er nur kurz und ging zur Fahrertür seines Autos. Justus folgte seinem Vater und stieg in den Wagen und winkte Pepe noch mal zu. Dann rauschte der Wagen davon.

 

Pepe hielt immer die Augen offen, wenn es um Josefine ging, doch drei Wochen nach dem Herr Wagenfeld ausgezogen war, war Josefine überhaupt nicht mehr zu sehen. Nicht mal mehr in der Schule, wie er von Kalle seinem Klassenkameraden hörte, der das von seinem kleinen Bruder gehört hatte. Pepe fing an sich Sorgen zu machen. War Josefine krank geworden. Dann würde doch aber Frau Wagenfeld zu Hause bleiben und ihre Tochter nicht immer allein lassen. Irgendwas stimmt nicht. Er ging in die Küche wo sein Vater sich mit seiner Frau unterhielt.

Pepe ging Zielstrebig zur Haustür.

He Sohnemann, wo willst du den hin, gibt gleich Essen!“ rief sein Vater hinter her.

Will nur mal kurz zu Josefine und fragen wie es ihr geht!“ rief er zurück und schnappte sich seine Jacke und ging rüber zum Haus. An der Tür klingelte er und wartete kurz, aber es tat sich nichts. Wieder klingelte er.

Josefine ich bin es Pepe!“ rief er. Ein paar Sekunden später ging die Tür auf und ein rundes trauriges Gesicht schaute durch ein Türspalt.

Hallo Pepe was willst du?“ fragte sie öffnete aber die Tür nicht weiter.

Ich wollte wissen wie es dir geht und fragen ob du nicht gleich mit Essen willst?“ fragte er höfflich. Josefine schüttelte ihren Kopf.

Nein Danke, aber lieb das du fragst,“ sagte sie. Pepe musste feststellen das sie etwas zu gelegt hat im Gesicht.

Hast du eigentlich mal was von deinem Vater oder Bruder gehört?“ fragte er nach. Plötzlich liefen Josefine Tränen über die Wange und sie fing an zu weinen. Dabei lies sie die Tür los. Pepe wollte sie aus Reflex in die Arme nehmen um sie zu trösten, doch kaum war die Tür weiter auf musste er feststellen das sie nicht nur im Gesicht zu genommen hatte sondern am ganzen Körper. Mindestens zwanzig Kilogramm hatte sie mehr. Pepe nahm sie nun in die Arme.

Mam meint Dad mag mich nicht und würde mir verbieten mit Justus zu reden. Mam lässt mich den ganzen Tag allein. Sie hat einen neuen Freund bei dem sie lieber ist als bei mir,“ sagte sie unter dem Schluchzen.

Das ist nicht wahr. Dein Dad hat dich sehr lieb und würde dir nie verbieten mit Justus zu reden,“ sagte Pepe empört über das was er gerade hören musste.

Keiner hat mich lieb. Meine Klassenkameraden machen sich über mich lustig und...,“ weiter sprach sie nicht, weil sie auf einmal versuchte nach Luft zu schnappen. Sie rang nach Luft. Pepe versuchte sie zu beruhigen, weil sie Panik geriet. Josefine ging in die Knie. Pepe hielt sie im Arm und rief: „ Mam! Dad! Hilfe!“

 

Im Krankenhaus warteten Pepe und seine Mutter, auf den Arzt der Josefine untersuchte.

Julius ist unterwegs und wird bald da sein. Marleen ist nicht zu erreichen,“ sagte Herr Kleinkorn als er wieder in den Warteraum kam.

Wahrscheinlich ist sie wieder bei ihrem neuen Freund,“ sagte Pepe mit einem verärgerten Unterton.

Ich kann einfach nicht verstehen, wieso Marleen ihre Tochter allein lässt und sich nicht um sie kümmert,“ beschwerte sich Frau Kleinkorn ein wenig über Marleen. Normalerweise war sie immer für die Kinder da. Jedenfalls sah es immer so aus. Doktor Ludwig Knock kam rein und sah die drei an.

Also die Junge Dame hat viel zu schnell zu viel zu genommen und das macht ihr Körper nicht so mit. Vor allem der Psychische Zustand der Jungen Damen ist nicht gerade gut. Ist irgendwas bestimmtes in der Familie vor gefallen?“ fragte der Arzt.

Ihre Eltern haben sich getrennt und der Vater hat den Bruder mit genommen. Ihre Mutter lässt sie jeden Tag allein und Mitschüler lachen sie immer aus,“ informierte Pepe den Arzt.

Das ist eine Menge. Haben sie die Eltern schon erreicht?“ fragte er höfflich.

Ja der Vater ist unterwegs die Mutter ist nicht erreichbar,“ sagte Herr Kleinkorn.

Sagen sie mal die Mutter heißt nicht zufällig Marleen Wagenfeld oder?“ fragte der Arzt freundlich nach.

Doch. Warum fragen sie?“ harkte nun Frau Kleinkorn nach.

Ganz einfach, weil die Dame wegen Überdosis bei uns heute morgen eingeliefert worden ist,“ sagte der Arzt.

Was das ist ja schlimm. Aber wie kann eine Frau so schnell abrutschen,“ meinte Herr Kleinkorn.

Schneller als sie denken. Man muss nur an die falschen Leute geraten und schon ist es passiert,“ sagte der Arzt. Pepe sah gerade zum Eingang, als er Herrn Wagenfeld und Justus angerannt kommen sah. Kaum war er da sah er auch gleich den Arzt an.

Wie geht es meiner Tochter?“ fragte er beunruhigt.

Sie sind Herr Wagenfeld? Dann bitte ich sie kommen sie eben mit dann erzähle ich ihnen alles in Ruhe,“ sagte der Arzt. Herr Wagenfeld nickte und sah kurz Justus an. Pepe legte sein Arm um ihn.

Kein Bange ich pass auf ihn auf,“ sagte er und Herr Wagenfeld nickte und ging mit dem Arzt mit.

 

Nach einer ganzen Weile sahsen Pepe, seine Eltern, Herr Wagenfeld und sein Sohn in der Cafeteria im Krankenhaus.

Also eins steht fest. Josefine kommt zu mir und ich werde auch für sie das Sorgerecht beantragen. Ich wollte von Anfang an meine Kinder nicht trennen. Ich hätte sie gleich mit nehmen sollen,“ sagte Herr Wagenfeld.

Sie konnten doch nicht ahnen das es so ausgehen würde,“ versuchte Pepe Herrn Wagenfeld zu beruhigen.

Mag schon sein, aber mit Marleen hat die ganze Zeit was nicht gestimmt. Das sie aber mit Drogen anfängt hätte ich absolut nicht mit gerechnet,“ meinte er. „ Jedenfalls haben Josefine und ich beschlossen, das sie für eine Weile in eine Kur geht um abzunehmen und dann kommt sie zu mir und Justus. Dann wird wieder alles Gut.“

Was wird aus Marleen?“ fragte Frau Kleinkorn.

Sie kommt erst mal zu eine Entziehungskur und dann werden wir sehen. Ich hoffe das sie zur Besinnung kommt,“ antwortete Herr Wagenfeld darauf. „ Leider kann ich nicht viel tun, außer versuchen sie zur Besinnung zu bekommen und das sie bei der Therapie bleibt, aber das ist bei ihr immer sehr schwer.“

Das wird schon, bloß nicht aufgeben,“ meinte Pepe und lächelte Herrn Wagenfeld an, als dieser ihn überrascht anschaute.

Manchmal frag ich mich ehrlich wie alt euer Sohn eigentlich wirklich ist. Aus seinem Mund kommen immer die Klugen Wörter raus. Das ist manchmal echt gruselig,“ sagte Herr Wagenfeld.

Also ganz ehrlich. Von mir hat er das nicht. So interlegend war ich in seinem Alter noch nicht,“ gestand Herr Kleinkorn und nun musst Pepe noch mehr grinsen.

Dann hab ich das von Mama,“ sagte er frech und grinste noch mehr. Während seine Mutter etwas rot anlief. „ Sagen sie mal Herr Wagenfeld, ziehen sie denn wieder in das alte Haus zurück?“

Da es mir gehört und Marleen auf alle Fälle die nächste Zeit nicht nach Hause kommen wird, werde ich dort mit meinen Kindern wieder einziehen. Denn ich hoffe das du mich auch weiter gut unter die Arme greifst,“ sagte Herr Wagenfeld und strubbelte durch Pepes Haare. Ein Stein fiel Pepe vom Herzen.

 

Fast vier Wochen als Pepe gerade ins Haus gehen wollte, fuhr der Wagen von Herrn Wagenfeld vor. Pepe erkannte gleich Josefine. Als sie ausstieg musste Pepe feststellen das sie gut abgenommen hatte. Die vier Wochen Kur hatten ihr sehr gut getan. Sie sah wieder voll gesund aus. Pepe ging gleich hin um sie zu begrüßen.

Hallo Josefine. Willkommen Zuhause,“ sagte er freundlich. Sie drehte sich um und sah ihn an. Ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht.

Danke Pepe. Danke auch dafür das du für mich da warst als ich Hilfe brauchte,“ sagte sie und gab ihn ein Kuss auf die Wange. Pepe wurde rot.

Das ist für mich doch selbstverständlich. Wofür sind Freunde und Nachbarn da, wenn nicht für so was,“ sagte er.

Leider gibt es zu wenig Menschen die genauso denken Pepe. Leider. Wenn jeder auf dieser Welt so denken würde, ginge es nicht so vielen Kindern schlecht und Erwachsene auch. Ich wünschte das es von dir noch mehr solche Menschen gibt. Mit der gleichen Einstellung,“ sagte Herr Wagenfeld und schaute traurig.

Dad es gibt wenigstens einen und das ist schon ein guter Anfang und ich könnte mir vorstellen, das es auch bald ein paar mehr geben wird, die sich für andere einsetzten,“ sagte Josefine und strahlte über das ganze Gesicht. Man sah ihr an das sie sich total Glücklich fühlte.

Wir werden sehen,“ sagte Pepe und stimmte ihrem Lächeln bei.

Wie geht es eigentlich Marleen?“

Nicht gut. Sie ist immer noch in der Entziehungsanstalt. Die Ärzte meinen das sie immer wieder rückfällig wird. Also wird sie noch länger bleiben. Die Sorgerechte für Josefine und Justus hab ich nun voll zu gesprochen bekommen,“ antwortete Herr Wagenfeld.

Das ist super. Und wird es bald wieder eine neue Frau in ihrem Leben geben?“ bohrte Pepe nach. Herr Wagenfeld guckte ihn etwas geschockt an.

Pepe ich hab mich erst von meiner Frau getrennt. Da gibt es doch nicht gleich eine neue Frau in meinem Leben. Vor allem möchte ich erst mal mehr Zeit mit meinen Kindern verbringen. Dann werden wir weiter sehen,“ sagte Herr Wagenfeld.

War ja auch nur eine Frage,“ sagte Pepe neckisch. „ Ich hoffe nur das für sie und ihre Kinder alles gut laufen wird und sie nicht wieder so Probleme auf sie zu kommen.“

Das wird schon und sonst holen wir dich zu rate,“ sagte Herr Wagenfeld. „ Sagt mal was haltet ihr davon wenn wir Justus abholen und dann eine Pizza essen gehen. Josefine hat sich das verdient.“

Au ja,“ riefen Pepe und Josefine einstimmig.

Na dann steigt ein und los geht es,“ sagte Herr Wagenfeld und alle stiegen ein und fuhren los.

 

 

 

Sprache des Herzens

 

So viele Ehen wie es gibt, werden auch so viele fast wieder geschieden. Meistens sind es Ehen mit Kindern. Viele sagen das es schlimm für die Eltern sind, doch wie schlimm es für die Kinder ist, das sehen die meisten nicht. Sehr oft fressen Kinder es in sich rein. Sprich Wörtlich. So wie im Fall von Josefine. Andere Kinder fangen an in der Schule schlecht zu werden. Sogar werden dadurch viele Drogenabhängig um alles besser zu verkraften. Die Kinder geben sich meistens die Schuld daran das sich die Eltern getrennt haben und versuchen sich auf irgend eine Weise zu bestrafen. Wenn man sich wirklich trennen will, weil es in der Ehe nicht mehr funktioniert, dann sollten sie vor allem mit ihren Kindern darüber reden warum sie sich trennen und ihnen klar machen das es nicht ihre Schuld ist. Sie sollten auch nicht ihr Kind vernachlässigen. Nehmen sie sich Zeit für ihren Sprössling. Die meisten Geschiedenen, vergraben sich meistens so in Arbeit das sie keine Zeit mehr für ihr Kind haben und da kann auch ein Kind abrutschen.

Versuchen sie eine Lösung zu finden, vor allem für ihr Kind. Denn sie sind für dieses junge Leben verantwortlich. Ein Kind braucht die Liebe beider Elternteile und nicht nur die eines Elternteil.

Bitte denken sie immer an ihre Kinder und dann an sich selber!

Eure C.V.M. Dräger

 

 

 

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